Kontrollzwang beim Hund – Hast Du auch einen Kontroletti?

Kontrollzwang bei Hunden

Viele Hundebesitzer merken es nicht, denn Hunde sind gut darin, sehr subtil zu erreichen, was sie wollen, ohne dass wir uns dabei schlecht fühlen. Klingt vermenschlicht? Ist es aber gar nicht. Denn die Wahrheit ist: Kontrollzwang gibt es auch beim Hund. Und auch bei Mira ist das durchaus ein Thema, weswegen ich Dich in diesem Beitrag mitnehme und zeige, wie Du an dem Problem arbeiten kannst und Deinem Hund mehr Sicherheit und Gelassenheit geben kannst.

Kontrollzwang beim Hund oder Verlustangst?

Wenn Dich Dein Hund überall hin verfolgt, ist es für und Menschen schöner, von Verlustangst zu sprechen. Denn wer gesteht sich denn gerne ein, dass der Hund das nur macht, um uns zu kontrollieren? Schöner ist es doch, wenn wir denken, er kann einfach nicht ohne uns sein, oder?

Es ist ein großer Schritt, sich einzugestehen, dass es sich um ein Kontrollverhalten handelt. Aber natürlich gibt es auch Hunde, die unter Verlustängsten leiden. Auch gibt es Hunde, die Kontrollzwänge und Verlustängste gleichzeitig zeigen.

Woran erkenne ich also, wo das Problem meines Hundes liegt? Wichtig ist zu verstehen, dass Du es nicht an einer einzigen Handlung feststellen kannst.

Trennungsängste äußern sich meist durch Lautäußerungen wie winseln, jammern oder heulen.

Hunde mit Kontrollzwang zeigen häufig verschiedene Verhaltensgewohnheiten. Sie stehen im Weg, grenzen Dich räumlich ein, lassen Dich nicht durch, folgen Dir auf Schritt und Tritt, springen Dich vielleicht sogar an oder versuchen Dich anders zu maßregeln. Je nach Hund ist das Verhalten offensichtlicher oder eben nicht.

Zerstörungswut kommt bei beiden Verhaltensweisen vor. Gepaart mit einer niedrigen Frustrationstoleranz kannst Du hierbei kaum unterscheiden, warum Dein Hund so handelt.

Wenn Du Dir unsicher bist, suche Dir den Rat eines kompetenten Hundetrainers. Ich kann Dir hier nur aus meinen Erfahrungen berichten. Das heißt nicht automatisch, dass Gleiches auch für Deinen Vierbeiner gelten muss.

Leidet jeder Hund unter Kontrollzwang?

Nicht jeder Hund zeigt ein kontrollierendes Verhalten. Zum einen spielt eine gewisse Grunddisposition hinein. Nicht nur einige Hunde, sondern auch einige Hunderassen neigen häufiger zum Kontrollieren. Gerade Hütehunde stechen bei diesem Verhalten heraus. Das ist aus meiner Sicht auch nicht verwunderlich. Denn in ihrem „ursprünglichen Job“ ist das Kontrollieren und Einschränken ihre Aufgabe. Und so ist auch der Australian Shepherd der geborene Kontrolletti!

Kontrollzwang beim Hund
Sieht sie nicht aus als könnte sie kein Wässerchen trüben? 🙂 Hütehunde und generell triebige Hunderassen neigen eher zu einem Kontrollverhalten. Das heißt aber nicht, dass das bei jedem Hund dieser Rasse so ist oder nicht auch bei anderen Hunderassen zutreffen kann.

Aber natürlich beeinflusst auch die Prägung und die Erziehung, ob Dein Hund einen Kontrollzwang entwickelt.

Wikipedia definiert das Wort Kontrolle wie folgt: „Kontrolle ist die Überwachung oder Überprüfung eines Sachverhalts oder einer Person und somit ein Mittel zur Herrschaft oder Gewalt über jemanden oder etwas.“

Etwas oder jemanden kontrollieren zu können, bedeutet somit für viele Hunde eine gewisse Sicherheit. Sie sind Herr der Lage. Können sie die Lage nicht kontrollieren, entsteht Frust und Unsicherheit. Keine gute Mischung, wie ich aus eigener Erfahrung mit Mira weiß.

Ob ein Hund seine Kontrollneigung aber auslebt, liegt in der Hand von uns Hundebesitzern. Somit sind auch wir daran beteiligt, wenn der eigene Hund unter Kontrollzwang leidet.

Warum sollte ein Hund lernen, die Kontrolle abzugeben?

Vielleicht kannst Du es Dir vorstellen. Dauerhaft etwas oder jemanden bewachen zu müssen, bedeutet Stress. Dein Hund ist dauerhaft in Alarmbereitschaft, kann nicht gut entspannen. Das Alleinebleiben ist nicht oder nur schlecht möglich. Ist der Kontrollzwang bei Deinem Hund stark ausgeprägt, wird es Dich zudem in Deinem Alltag einschränken. Viele Hunde haben einfach nicht mehr die Aufgabe, einen Hof zu bewachen oder eine Tierherde zu treiben.

Leider leidet auch die Bindung zwischen Euch darunter. Denn Dein Hund ist der Meinung, dass er alles regeln muss. Das kann sich in typischen Alltagssituationen wie Besuch im Haus, Leinenbegegnungen und mehr zeigen (natürlich gibt es hierbei auch andere mögliche Auslöser!).

Zudem sollte Dein Hund ausreichend Ruhezeiten haben. Er soll sein Leben entspannt leben. Stress beim Hund wirkt sich gesundheitsschädigend aus. Gerade reaktive Hunde benötigen ausreichend Schlaf! Hat Dein Hund einen Kontrollzwang, wird er nicht ausreichend Ruhe finden, um Erlebtes zu verarbeiten und sich zu regenerieren. Er muss also lernen, Verantwortung an Dich abzugeben und Dir zu vertrauen.

Leider ist die Ausübung des Kontrollzwangs auch selbstbelohnend. Dein Hund schüttet Hormone aus, die ihn in seinem Verhalten bestätigen. Es kann so auch zu einer Art „Sucht“ kommen.

Mein Hund hat Kontrollzwang – was ist der erste Schritt?

Wenn Du Dir eingestehst, dass Dein Hund Dich kontrolliert, ist schon ein riesen Schritt in die richtige Richtung getan! Denn das ist gar nicht mal so einfach. Und verändern kannst Du nur dann etwas, wenn Dir die Notwendigkeit dazu auffällt. Dennoch solltest Du auch hier nicht dazu neigen, nun jede Bewegung Deines Hundes zu bewerten. Hunde haben ihren eigenen Charakter und natürlich solltest Du Deinen Hund nicht komplett verbieten.

Daher von mir der Tipp: Schreibe Dir auf, welches Verhalten Dein Hund zeigt und in welcher Situation? Ist das Verhalten bei Anwesenheit anderer Menschen oder Hunde stärker oder schwächer? Zeigt er die Angewohnheit nur in bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten? All das kann Dich dabei unterstützen, ein effektives Training aufzubauen.

Lerne Deinen Hund zu lesen

Auch wenn Kontrollzwang beim Hund ein ernstzunehmendes Thema ist, solltest Du nun aber nicht anfangen, jede Situation überzubewerten bzw. in jede Bewegung Deines Hundes etwas rein zu interpretieren!

Eine gute Hilfe ist es, wenn Du Dich in der Körpersprache von Hunden weiterbildest. Du kannst hieran sehr schnell erkennen, ob sich Dein Hund wirklich „nur“ freut, Dich wiederzusehen – oder ob er Dich maßregelt, weil Du „ohne seine Erlaubnis“ weg warst.

Viele Hundeschulen bieten inzwischen Seminare hierzu an. Auch gibt es zahlreiche Webinare und Bücher. Und glaub mir: Das Thema Hundesprache und Hundekommunikation ist total spannend und eigentlich für jede Hundehalter ein Muss!

Nicht ganz günstig, aber für mich das beste Buch zu diesem Thema:

Soll ich das Verhalten einfach ignorieren?

Eine Möglichkeit, die Du hast, ist das Verhalten Deines Hundes zu ignorieren, oder besser gesagt: Deinen Hund bei einem gewissen Verhalten zu ignorieren. Ob das aber funktioniert, ist von Deiner Konsequenz und von Deinem Hund abhängig. Je nach Hund brauchst Du in jedem Fall ein gutes Nervenkostüm. Ist Dein Hund mit seinem Verhalten nämlich schon oft durchgekommen, wird er nicht so schnell aufgeben. Auch musst Du den Vorgang häufiger Wiederholen.

Lässt sich Dein Hund aber durch Ignoranz leicht beeindrucken, und zieht sich dann zurück, um zu ruhen, kannst Du diesen Weg selbstverständlich gehen. Ein Hund braucht wie gesagt nicht dauerhaft Deine Aufmerksamkeit!

Achte auch in Deinem Alltag darauf, dass Dein Hund nicht immer die volle Aufmerksamkeit bekommt und im Mittelpunkt steht. So baut er seine „Starallüren“ nach und nach ab.

Und übrigens: Auch Du solltest Deinen Hund nicht dauerhaft kontrollieren 🙂

Ohne Ziel durch die Wohnung gehen

Auch bei diesem Tipp solltest Du genau hinschauen, was für ein Typ Hund Du bist und ob er schnell aufgibt.

Wenn das so sein sollte, kannst Du Dir auch regelmäßig eine Zeit nehmen, in der Du ohne Ziel durch die Wohnung oder das Haus läufst. Immer in und her. Vielen Hunden ist das dann irgendwann zu blöd und sie bleiben irgendwo liegen. Legt Dein Hund sich hin, gehst Du noch ein paar Runden weiter und beendest die Übung dann. Der Vorteil daran ist: Auch Du sammelst den Tag zusätzliche Schritte 🙂

Lege klare Grenzen fest

Vielleicht hast Du schon mal von der körpersprachlichen Raumbegrenzung gehört? Hierbei geht es darum, dass Du Deinem Hund eine räumliche Grenze setzt, die er gar nicht – oder nur vorübergehend nicht – übertreten darf.

Wo Du die Grenze setzt, bleibt Dir überlassen. Beispielsweise kannst Du festlegen, dass Dein Hund zukünftig nicht mehr in die Küche darf – auch nicht bei geöffneter Türe. Oder er darf vorübergehend einen bestimmten Raum nicht verlassen, das Schlafzimmer oder Wohnzimmer.

Hund Grenzen setzen
Eine tolle Übung für Hunde mit stark kontrollierendem Verhalten ist das Grenzen setzen. Stelle Dir eine imaginäre Linie vor oder klebe diese Linie mit Tape. So kannst Du Dir sicher sein, dass Du sie auch genau einhalten kannst.

Grenzt Du Deinen Hund räumlich ein, wird er Kontrolle abgeben. Es wird ihm anfangs sicherlich schwer fallen, aber Du wirst sehen, dass das es mit ein bisschen Training zu viel mehr Entspannung führt. Auch das beliebte Deckentraining mit Hund, welches wir übrigens auch eingesetzt haben und immer noch ab und an für uns nutzen, führt zu einer räumlichen Begrenzung.

Tipp!
Manche Hunde versuchen die Grenze Schritt für Schritt zu überschreiten. Damit Du aber richtig reagieren kannst, kannst Du Dir mit Tapeklebeband die Grenze genau festlegen. So kann von beiden Seiten nicht gemogelt werden 🙂

Wie sieht das Training hierzu aus?

Diese Aufgabe ist ohne Aufwand oder Trainingsausrüstung zu bewältigen. Wenn Du die Grenze festgelegt hast und Dein Hund die Grenze überschreitet, schickst Du ihn wieder zurück hinter die Grenze. Sei entschlossen, aber nicht energisch, sondern ruhig und freundlich. Als Hilfestellung kann Dein Hund auch anfangs angeleint bleiben, damit Du ihn leichter zurück schicken oder im Fall der Fälle auch führen kannst. Manche Hunde diskutieren mehr, andere weniger. Aber irgendwann wird Dein Hund die Grenze akzeptieren.

Türen zu!

Durch geöffnete Türen ermöglichen wir unserem Hund erst, dass er uns überall hin folgt. Ob ins Badezimmer, zur Waschmaschine, zum Kühlschrank. Das das weder lustig noch gut für Deinen Hund ist, haben wir bereits gelernt.

Also sollte Dein Hund lernen, dass Türen geschlossen werden, sodass er Dir nicht folgen kann. Spätestens, wenn Dein Hund für einige Zeit allein bleiben soll, muss er dieses Vorgehen eh lernen – oder er kennt es bereits davon. Doch auch das sollte geübt werden.

Leidet Dein Hund unter Kontrollzwang und kennt es nicht, wird er bei geschlossener Tür gestresst reagieren. Er könnte Bellen, an der Tür kratzen, Einrichtungsgegenstände zerstören und seinen Frust auch anderweitig rauslassen.

Kontrollzwang beim Hund
Darf Dir Dein Hund überall in der Wohnung folgen? Das könnte Ansätze für ein Kontrollverhalten nur noch mehr verstärken.

Beginne damit, Deinen Hund von der Tür wegzuschicken. Idealerweise kennt er bereits die körpersprachlichen Raumbegrenzung. Hat Dein Hund Abstand von der Tür, schließt Du sie. Bitte knalle die Tür nicht hektisch zu oder versuche sich besonders leise zu schließen. Einfach ganz normal, wie Du es sonst auch tun würdest.

Verhält sich Dein Hund ruhig (und wenn es auch nur für einen kleinen Moment ist), gehst Du zurück in den Raum. Beachte Deinen Hund dabei bitte nicht. Hier darfst Du ihn ruhig ignorieren. Denn es passiert durch Deine Wiederkehr nichts besonderes und es ist somit auch kein Grund, auszuflippen. Wiederhole den Vorgang häufiger. Nach und nach kannst Du auch den Abstand zu Deiner Wiederkehr verlängern, sofern Dein Hund entsprechend ruhig ist. Als kleine Hilfestellung kannst Du eine Hundekamera nutzen, so kannst Du zudem sehen, was Dein Hund währenddessen macht.

Fazit Kontrollzwang beim Hund

Als Mira bei mir einzog, hat sie extrem kontrolliert. Sicherlich brachte sie hierzu einige Ambitionen bereits mit, aber auch ich habe ihren Kontrollzwang unbewusst verstärkt. „Der arme Hund, der es vorher so schlecht hatte…!“ Es ist überhaupt keine Schande, sich Fehler einzugestehen. Dein Hund nimmt es Dir nicht übel und mit viel Liebe, Geduld und Training ist dieses Verhalten bei den meisten Hunden in den Griff zu kriegen.

Mit Mira habe ich das Thema gut in den Griff bekommen. Zusätzlich habe ich bei Ihr noch Ruhe mit einem Duft konditioniert. So konnte Mira zusätzlich besser entspannen.

Aber vergiss niemals: Jeder Hund ist anders und auch wir Menschen ticken unterschiedlich. Wenn Du trainierst, sollte es authentisch sein und zu Dir passen. Hunde merken durchaus, wenn wir etwas gar nicht wollen oder nicht ernst meinen.

Hast Du vielleicht auch Erfahrungen mit dem Thema Kontrolletti gemacht? Dann berichte mir gerne in einem Kommentar darüber. Ich freue mich auf den Austausch mit Dir.

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18 Kommentare bei „Kontrollzwang beim Hund – Hast Du auch einen Kontroletti?“

  1. […] Abwechslung zu bieten. Durch eine bessere Impulskontrolle legen einige Hunde auch einen gewissen Kontrollzwang […]

    1. mein labbi, geht zwar nicht ohne mich irgendwo hin zu Hause. Aber er legt sich im Wege wo ich halt manchmal das Gefühl bekomme das er mich kontrolliert.. Bei hundebegnungen ist es so, er geht bei total großen Hunde in stress level und einen Schritt voraus und ignoriert mich. bis heute versuche ich einen entspannten weg zu finden. da es auch mein erster hund im leben ist.

      1. Du könntest mit kleinen Übungen im Haus versuchen, Deinem Hund das Gefühl zu geben, dass Du „die Lage im Griff hast“. Auch wenn Du vielleicht einige Grenzen an sich nicht benötigst, könntest Du ein paar Regeln einführen, die Du konsequent durchsetzt. So lernt Dein Hund, dass auf Dich Verlass ist und dies könnte sich wiederum auch draußen auswirken. LG, Wiebke

  2. […] Zum anderen solltest Du Deinem Hund die Verantwortung abnehmen. Dein Hund soll lernen, Dir die Kontrolle zu überlassen, sodass er selbst entspannen kann. Wie Du das machst, erkläre ich Dir […]

  3. Emma ist ein totaler Kontrollfreak, Haus und Garten gehören ihr🤦‍♀️
    LG Petra Paul

    1. Ich glaub, das geht vielen Hunden und Hundebesitzern so 🙂
      Ist aber leider auch häufig Stress für unsere Hunde. Deswegen versuche ich das bei Mira einzudämmen.
      Liebe Grüße
      Wiebke

  4. […] Dein Hund hängt in der Leine oder lässt Dich nicht aus den Augen, leidet regelrecht unter Kontrollzwang. Du leidest mit, weil Du merkst, dass es Deinem Hund damit eigentlich gar nicht gut geht. Tigert […]

  5. […] dass sie nur noch im Schlafzimmer sein wollte. Sie ist sonst immer bei mir (sofern ich sie lasse. Kontrollzwang ist bei uns ein Thema). In der Zeit war es ihr aber egal wo ich war und was ich gemacht habe. Sie […]

  6. Wir haben gerade eine 15 Jährige Hündin aus Rumänien adoptiert und sie kann uns auch nicht in Ruhe lassen, folgt uns überall hin, legt sich immer in den Weg, wenn man ihr keine Aufmerksamkeit gibt nachdem sie wieder wach ist fängt sie an zu knurren oder bellen, versuchen gerade ganz viel mit ihr zu arbeiten fangen gerade erstmal mit Sitz an und das sie auf ihrem Platz bleibt 🙂

    1. Hey Timon, schau gerne mal in meine Beiträge. Ich hatte einen über das Deckentraining verfasst. Das könnte Euch bestimmt helfen. Liebe Grüße, Wiebke

  7. Wir haben einen 10 Monate alten Labrador, der überall friedlich alleine bleibt, entspannt, schläft, allerdings eben nicht bei uns daheim. Wenn er da alleine bleibt, wird direkt gebellt und das hält Stunden an, auch in unserem Auto non stop gebelle. Sind wir in einem anderen Auto unterwegs, gar kein Problem, schläft er.
    Das Folgen auf Schritt und Tritt macht er nicht, er bleibt auch auf seiner Decke wenn man es ihm sagt, probiert es nach einer gewissen Zeit doch zu uns zu kommen. Aber akzeptiert wenn wir sagen nein.
    Aber wie wir das oben genannte Problem in den Griff bekommen, weiss ich nicht, vielleicht hast du noch eine Idee?
    Lieben Gruss
    Pia, Boas und Toni

    1. Liebe Pia, aus der Ferne kann ich Dir keinen Ratschlag geben. Dazu müsste man sich wirklich anschauen, was sein Problem ist. Es könnten verschiedene Ursachen haben, warum Dein Hund genauso reagiert: Kontrollzwang, Territoriales Verhalten, Verlustängste etc. Deswegen kann ich Dir nur ans Herz legen, dass Du mit einem Hundetrainer vor Ort sprichst, sodass er sich die Thematik mal anschauen kann. Dann kann an einem Trainingsplan gearbeitet werden. Ich würde das in jedem Fall machen, denn derzeit hat Dein Hund wirklich Stress. Liebe Grüße und ganz viel Erfolg, Wiebke

  8. Hallo,
    Ich habe vor 8monaten eine 1jährige terriermix hündin aus rumänien , in eine familie mmit kind vermittelt.
    Ich habe selbst drei hund und die kleine war 3 wochen zur sozialisierung bei uns.
    Nun ist sie wieder zurück bei mir. Ging nicht mit der familie.
    Ich denke sie waren überfoordert und der hund unterfordert.

    Sie hat einige macken mitgebracht, unsicherheit mit schnappen und kontrolle meiner hunde.

    Wie reagieren beim schnappen? Schnauzengriff?
    Räumlich eingrenzen in der wohnung? Gegen das kontrollieren?

    Liebe grüsse petra

    1. Liebe Petra, zum einen würde ich sicherlich über einen Maulkorb nachdenken, damit es nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt. Zum anderen wäre es sinnvoll, wenn Du Dir einen kompetenten Hundetrainer vor Ort suchst, der sich das Thema anschauen kann. Eine Ferndiagnose ist da nicht möglich. Es wäre wichtig, die Motive zu erkennen und das geht nur, wenn man es sich vor Ort anschaut. Liebe Grüße, Wiebke

  9. Seit dem unser 3,5j. Mini Aussi Rüde vor paar Wochen kastriert wurde, ist er speziell draußen ein richtiger Kontrolletti geworden (andere Hunde, Tiere, Menschen und wenn sich alles auch noch „unkontrolliert“ schnell und mit lauten – freudigen – tönen bewegt, ist das dann der supergau für ihn). Wenn er diesem drang der Kontrolle nicht nachgehen kann, weil er zB an der Leine ist, dann entwickelt sich Stress und Frust, der sich dann in in fixieren der anderen Hunde, in die Leine hängen und bellen oder auch eine Mischung aus bellen und quietschen entwickelt bzw. entlädt. Wenn Menschen mit lauten freudigen tönen sich schnell bewegen oder auch andere Tiere/Hunde dann dreht er innerlich total ab und bellt, quietscht, jault bis hin dann der leicht aggressiv oder gereizt reagiert wenn man ihn dann korrigiert. Es ist wie wenn ein Feuerwerk in seinem Kopf explodiert. Er war schon immer bisschen ein Kontrolletti aber seit der Kastration hat es sich verstärkt.
    Leider „unterstützt“ das mein Mann unbewusst im Alltag, da er ihm zu wenig Grenzen zeigt, zuviel durchgehen lässt a la „ach is doch jetzt egal“ oder auch sich selbst nicht immer an die Regeln hält wie das der Hund ihn zur Begrüßung nicht anspringen darf, knurren beim Spiel nicht unterbindet usw. Also gefühlt muss ich da bei uns auch erst beim Mann mit der Erziehung starten, hust.
    So im allgemeinen Alltag ist unser Hund drinnen total entspannt oder auch draußen wenn es dort übersichtlich und entspannt ist. Ist total sozial unterwegs wenn er frei ist und ist vom Wesen her auch extrem Kontaktfreudig zu allen Wesen dieser Welt. Ja er liebt es wenn sich alles um seine Person dreht und die Leute quietschen „oh is der süß, darf ich den anfassen“ er wäre sauer wenn man diese unterbinden würde 😅. Ist erzogen und hört aber wehe uns begegnen nun Hunde auf kleinen Raum an der Leine oder Menschen und Tiere haben Spaß und sind dabei schnell unterwegs, dann kippt das total bei ihm. Im Moment sehr frustrierend bei ihm aber ich bleib am Ball. Versuchen es nun mit Lieblingleckerlie Ablenkung und Aufmerksamkeit auf mich, wenn andere Hunde auf uns zukommen und Impulskontrolle wenn ich etwas werfe, mich selbst schnell bewege usw. Das klapp auch aber alles im Aussen macht ihm gerede echt zu schaffen.

    1. Liebe Franzi, vielen lieben Dank für Dein ausführliches Kommentar und Deine Ausführungen. Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Versuche vielleicht vorab ein Alternativverhalten aufzubauen. Reines Unterbinden ist oft schwierig, weil sich dann der Frust zusammenstaut und sich meist einen anderen Weg sucht (der nicht immer der Beste ist). Schau, was Dein Hund anbietet und nutze es. Bei Mira hilft zergeln zum Beispiel. Ich unterbinde übrigens das Knurren im Spiel bei ihr nicht. Ich weiß, dass es ihrem spielerischen Verhalten dazu gehört und ich bin der Meinung, dass wir unsere Hunde nicht überkorrigieren müssen. Natürlich sollte ein Hund Frust und auch Bewegungen anderer aushalten. Aber wenn es ihm so schwer fällt, wirst Du es nicht schaffen, dass er es von jetzt auf gleich ablegt. Deswegen arbeite ich mit Alternativverhalten. Was sinnvoll ist variiert aber von Hund zu Hund. Vielleicht hilft Dir das ja?
      Liebe Grüße
      Wiebke

  10. Hallo, wir haben vor fast 4 1/2 Jahren eine 35 cm große Mischlingshündin ( evtl. Malteser Mix) aus Rumänien über den Tierschutz zu uns ( als 2. Hund) geholt. Die beiden verstehen sich gut unsere 1. ist eine 45cm große Mischlingshündin. Sehr ruhig und seit 2 Vorfällen in der Vergangenheit mit anderen Hunden eher ängstlich. Sagt aber der „ neuen“ schon auch mal wo es lang geht , draußen beim Toben sogar etwas ruppiger als im Haus.
    Nun haben wir bei der Kleinen aus dem Tierschutz schon seit Beginn das Problem, dass sie nicht allein bleiben mag sie starrt auf die Zimmertür und beginnt nach ca 10 min zu jaulen, bellen und das dann ziemlich ohne Pause bis wir wieder da sind, springt auf Tisch( sogar auf den hohen Esstisch über die Stühle und Stühle und zerpflückt Papier oder wenn jemand etwas essbares hat liegenlassen ist das dann auch ganz schnell weg. Im Auto macht sie auch oft rabatz. Im Auto macht dann auch gern unsere ältere mit zu Hause schaut sie sich das Theater nur teilnahmslos an.
    Außerdem haben wir mit der Kleinen nehmen dem Problem des allein Bleibens auch ein Problem mit der Stubenreinheit. Mal geht es Monatlang gut und dann weckt sie uns mehrmals in der Nacht ( bin manchmal gerade eine Stunde am Schlafen) dann kläfft sie. Meist ist dann aber schon das Malheur passiert, als würde sie uns rufen zum Saubermachen. ( Protestpinkeln weil wir sie allein lassen?)
    Wir haben ,wie auch beim allein bleiben, schon gefühlt alles probiert. Auch eine Box damit sie Bescheid sagt bevor sie muss, aber auch da hat sie reingemacht ohne Bescheid zu sagen. Und schlief dann weiter in ihrer nassen Box. Oder meldete sich danach. Ich muss dazu sagen, dass die Hunde schon seit die Kleine hier ist im Wohnzimmer schlafen, wo ihre Körbe sind. Die erste Zeit am Anfang hatte ich dann mit im Wohnzimmer geschlafen, wie man es so macht. Wenn einer von uns nachts ins Wohnzimmer geht ist meist Ruhe.
    Ich hatte überlegt die Hunde vielleicht doch mit im Schlafzimmer schlafen zu lassen habe aber die Bedenken , das es für das allein bleiben am Tag nicht förderlich ist bzw sie das Gefühl bekommt , dass sie auch in der Nacht uns unter Kontrolle hat!?! Daher habe ich mich noch nicht getraut aus Angst es schlimmer zu machen. Auf Kontrolle komme ich da sie uns ( überwiegend mir, da ich als Hausfrau auch immer da bin) sehr oft hinterher läuft bzw sich so hinlegt das sie sieht was wir machen oder wo wir hingehen. Gehe ich in den Keller liegt sie oben an der Treppe usw. Meine beiden großen Kinder und mein Mann haben von Anfang an die Kleine ( ach schau doch mal wie süß sie ist) sie oft auf dem Arm und immer wieder zu uns auf das Sofa gelassen. Was ich für den Anfang der Erziehung für einen Fehler hielt aber das interessierte keinen. Sie konnte sehr schnell die 3 mit einem Augenaugschlag um den Finger wickeln. Ich wäre ja dagegen soooo hartherzig.
    Draußen bei der Begegnung mit anderen Hunden sind beide eher skeptisch anderen Hunden gegenüber und stecken sich mit bellen gegenseitig an, daher versuche ich jedesmal ihre Aufmerksamkeit zu bekommen wenn ein anderer Hund kommt und gehe mit ihnen weiter, das geht dann meist auch gut. Die Kleine kläfft andere Hunde sonst oft an , wenn aber ein größerer Hund in ihre Richtung geht, weicht sie auch gleich bellend zurück.
    Bei anderen Menschen ist sie manchmal fröhlich und manchmal skeptisch konnte da noch kein Warum aus machen ( wie z. B. nur bei Männern oder Kindern oder sonst was ) ist mal so mal so.
    So nun habe ich eine halben Roman geschrieben. Hast du spontan Ideen für mein Chaotisches Rudel? Das nervigste ist halt das häufige rein machen und das nicht allein bleiben können. Aber ich denke das alles irgendwie mit einander zu tun hat.
    Liebe Grüße Diana

  11. Jetzt laß ich auch endlich mal einen Kommentar da, nachdem ich hier schon so viel gelesen habe 😊

    Hier wohnt auch ein kleiner Kontrolletti, wobei ich mir manchmal nicht sicher bin, ob es eher Verlustangst oder Kontrollzwang ist. Am Alleinbleiben müssen wir noch viel arbeiten und auch an den gefühlten Zuständigkeiten. Aber es wird besser. Jetzt gerade darf Bolti auf der Decke bleiben, wobei er ein Meister im millimeterweisen Erweitern der Grenze ist 😂

    Das mit dem Schließen von Türen muß ich viel konsequenter üben und nehme deinen Artikel als Reminder. Danke also 😉

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