Zugegeben, das Titelbild ist etwas irreführend, denn eigentlich mein ich mit Düfte konditionieren nicht das klassische Erschnüffeln von etwas. Es gibt Hunde, die von Anfang an in sich ruhen und es gibt Hunde, die etwas mehr Zeit im Training und Unterstützung brauchen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und nicht immer trägt nur der Mensch daran die „Schuld“. Sicherlich spielt auch die Rasse eine Rolle und die Gesamtheit der gemachten Erfahrungen. So oder so ein schwieriges Thema, denn man möchte ja, dass es dem geliebten Hund gut geht. Damit er leichter entspannen kann, Kannst Du Deinen Hund auf Düfte konditionieren. Wie das funkioniert und worauf Du achten solltest, erzähle ich Dir in meinem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Einen Hund auf Düfte konditionieren – wofür ist das gut?
Du kennst es vielleicht selbst: Es steigt Dir ein besimmter Geruch in die Nase und es löst in Dir ein Gefühl aus. Zum Beispiel der frische Kaffee, der Dich an ein gemütliches Frühstück erinnert. Oder aber ein Geruch aus Deiner Kindheit, sodass Du Deine Großeltern direkt im Kopf hast. Oder aber auch im negativen Sinne: Wenn Du zum Beispiel ein Gericht riechst, welches Du überhaupt nicht magst? Diese Assoziation auf Gerüche kannst Du im Hundetraining nutzen, um Deinem Hund zu mehr Entspannung zu helfen.
Ganz wichtig: Die Konditionierung auf einen Geruch ersetzt nicht ein gutes Training zum Alleine bleiben oder Auto fahren – oder was immer Deinen Hund auch besonders stresst oder belastet! Es ist ausschließlich eine Unterstützung.
Dein Hund lernt also, einen Geruch mit Entspannung zu verbinden. Um dies zu erreichen, dauert es eine Weile – also habe bitte Geduld. Es sind einige Wiederholungen nötig und Du solltest es lieber zu lange als zu kurz aufbauen, um Dein Training nicht zu gefährden. Eine Hau-Ruck-Lösung mit schnellem Ergebnis ist es also nicht. Aber es funktioniert! Ich spreche da bei Mira wirklich aus Erfahrung!
Welche Düfte sind geeignet?
Nicht jeder Duft eignet sich für jeden Hund. Deswegen solltest Du auch unbedingt vorher testen, wie Dein Hund auf einen Duft reagiert. Zeigt er extremes Meideverhalten, ist dieser Duft selbstverständlich nicht geeignet.
Häufig werden folgende Düfte verwendet:
- Lavendel (gerade bei Angst, Unruhe oder Stress sehr hilfreich)
- Kamille (bei Nervosität und „schlechter Laune“)
- Limone oder Zitrone (stimmungsaufhellend und fördert die Konzentrationsfähigkeit)
- Vanille (bei gereizten Hunden)
- Zedernholz (fördert die Entspannung)
Ich habe zur Konditionierung bei Mira das No Stress Spray von Belly Dog überwiegend genutzt. Es ist vegan und komplett aus natürlichen Inhaltsstoffen. Beim No Stress-Spray wurde auf Kamille, Lavendel und Ascorbinsäure gesetzt. Du kannst natürlich auch ein einfaches Gläschen Öl kaufen. Achte aber bitte unbedingt darauf, dass es in Bio-Qualität ist und rein natürliche Inhaltsstoffe enthält. In Schnauzberts Winterreise war beispielsweise ein sehr hochwertiges Lavendelöl enthalten. Auch doTERRA bietet tolle Öle – nicht nur für Deinen Hund. Ich merke, dass auch mir die Wirkung sehr zu gute kommt.
Warum ich einen Duft bei Mira konditioniert habe
Da ich arbeite, ist Mira stundenweise alleine. Natürlich nicht zu lange! Wir hatten es am Anfang lange geübt und es klappte wunderbar. An langen Tagen wurde sie von einem Hundesitter raus geholt. Wenn sie alleine war, legte sie sich hin und schlief. Dann kam im Frühjahr 2021 ein Sehnenleiden. Sie durfte nur 3x 10 Minuten am Tag an der kurzen Leine spazieren gehen. Da mein Hundesitter mit mehreren Hunden spazieren geht, konnte er Mira natürlich nicht mitnehmen und bei mir wäre sie zu lange alleine geblieben. Also durfte sie an meinen langen Arbeitstagen zu einer Freundin und wurde dort liebevoll betreut.
Ich merkte immer mehr, wie ihre Erwartungshaltung jeden Morgen stieg. Irgendwann lag sie zitternd da, wenn ich sie nicht mitnahm und schlief nicht – sie wartete und wartete und wartete. Ein harter Rückschlag. Da fing ich an, Mira auf einen Duft zu konditionieren. Im April hatte ich dann Urlaub und wir konnten das Alleine bleiben wieder neu trainieren. Und siehe da! Sie schläft. Und zwar entspannter als je zuvor. Und nun kann auch ich entspannt wieder zur Arbeit gehen, ohne alle fünf Minuten auf die Kamera zu schauen. Denn auch ich habe darunter gelitten, sie so zu sehen.
Hund auf Düfte konditionieren – so geht es
Nun möchte ich Dir gerne zeigen, wie ich die Konditionierung auf einen Duft aufgebaut habe.
Hund auf Düfte konditionieren – Erster Schritt
Damit Dein Hund einen Duft mit Ruhe verbindet, darf er diesen auch erstmal nur dann riechen können, wenn er entspannt und ruhig ist. Das ist tatsächlich gar nicht mal so einfach 🙂 Ich habe es so gemacht, dass ich ein Bandana genommen und dieses mit dem gewünschten Duft eingesprüht habe. Mira hat es dann über die Nacht um bekommen, da ich wusste, dass sie sehr schnell schläft, wenn sie erstmal im Schlafzimmer liegt. Morgens beim Aufstehen habe ich es dann direkt wieder abgenommen.
Dies habe ich ungefähr vier Wochen gemacht – wie Du siehst, dauert es schon seine Zeit! Alternativ kannst Du auch das Hundebettchen einsprühen, wenn Dein Hund dort immer entspannt ist. Aber auch ein kleines Jutesäckchen mit etwas Watte oder eine Decke ist denkbar. Das legst Du immer dann in die Nähe Deines Hundes, wenn dieser vollkommen entspannt ist.
Dein Hund wird so automatisch den Duft mit der Entspannung verbinden.
Zweiter Schritt – die Konditionierung für die Entspannung nutzen
An dieser Stelle möchte ich mich noch mal wiederholen, aber ich finde es einfach zu wichtig: Wer glaubt, dass er nur durch die Konditionierung ein gutes Training weg lassen kann, der irrt sich. Kann Dein Hund nicht gut alleine bleiben, musst Du es wirklich kleinschrittig üben. Ist Dein Hund beim Autofahren unruhig, musst Du auch dies trainieren. Ein konditionierter Duft kann Dir nur helfen!
Nun ist es davon abhängig, welches Problem Dein Hund hat. Bei Mira war es wie gesagt plötzlich das Alleinebleiben. Sie ist nicht die ganze Zeit hektisch herum gelaufen oder hat gebellt. Sie lag einfach auf ihrem Platz und hat die Tür angestarrt. Und Mira hat extremes Durchhaltevermögen. Kam ich nach Hause, hatte ich einen hoffnungslos übermüdeten und reaktiven Hund.
Nach dem ich den Duft durch ein Bandana einige Zeit konditioniert hatte und im Urlaub ein neues Training langsam aufbauen konnte, habe ich Mira das Tuch umgelegt, wenn ich gegangen bin. Es dauerte dank Training und Konditionierung gar nicht lange und sie schlief.
Nun könntest Du vielleicht sagen: Das hätte auch ohne Duft geklappt und natürlich kann ich das nicht widerlegen, denn ich habe keinen Vergleich. Aber sie legt nicht nur den Kopf ab und schläft wie früher, sondern sie legt sich auf die Seite und streckt alle viere von sich. Und dieses i-Tüpfelchen an Entspannung habe ich mit Sicherheit der Konditionierung zu verdanken!
In welchen Situationen kann ich einen konditionierten Duft einsetzen?
Hast Du einen Duft gut konditioniert, kannst Du ihn in allen Situationen einsetzen, die Deinem Hund Stress bereiten und Ihr an einem entspannteren Training arbeitet. Dies kann beispielsweise eine Autofahrt sein oder wie bei uns das Alleine sein. Aber auch in neuen Situationen, mir denen Dein Hund erstmal überfordert ist: Bei einem Umzug, im Urlaub in einer ungewohnten Umgebung und und und.
Du solltest die Konditionierung aber immer wieder „auffrischen“, denn riecht Dein Hund den Duft nach der ersten Konditionierungsphase nur noch, wenn er in Stress gerät, kann dies schnell in das Gegenteil umschlagen.
Außerdem ist mit Sicherheit auch das Erregungslevel wichtig. Ab einem gewissen Level wird Dein Hund die Konditionierung eventuell nicht mehr annehmen können.
Funktioniert der konditionierte Duft bei allen Hunden?
Das kann ich Dir nicht beantworten, da mir dazu die Erfahrungswerte fehlen. Ich habe mit vielen gesprochen, die es ebenfalls ausprobiert haben und bei einer längeren Konditionierungszeit hat es bei allen Hunden geholfen. Allerdings musst Du schon schauen, welcher Duft Deinem Hund Entspannung bietet. Nicht jeder Hund mag den gleichen Duft.
Hilfreich ist sicherlich auch, wenn Dein Hund schon für auf einen Duft konditioniert wird. Zieht also ein Welpe bei Dir ein, Kannst Du bereits damit beginnen.
Mein Fazit: Hund auf Düfte konditionieren
Unter dem Strich kann ich sagen, dass es Mira und mir sehr viel geholfen hat. Dennoch möchte ich an dieser Stelle betonen, dass es nicht reicht, irgendwo einen Duft hinzusprühen und der Hund ist sofort entspannt. Natürlich muss ein konsequentes Training damit verbunden werden. Es ist auch überhaupt nicht schlimm oder peinlich, wenn Du mal im Training nicht alleine weiterkommst. Es gibt viele kompetente Hundetrainer und Tierverhaltenspsychologen, die Dich unterstützen können.
Ich werde es in jedem Fall weiter so handhaben und kann durch ein neu aufgebautes Training und den konditionierten Duft wieder entspannt zur Arbeit gehen, denn ich weiß, dass Mira auch entspannt ist und schläft. Und noch eine positive Veränderung habe ich festgestellt: Sie ist dadurch auch im Alltag viel mehr bei sich und reagiert nicht mehr so reaktiv auf viele Umwelteinflüsse.
Wenn Du Fragen zu unserem Weg hast, hinterlass mir doch gerne ein Kommentar. Natürlich würde ich mich auch sehr freuen, wenn Du selbst damit bereits Erfahrungen mit dem Konditionieren von Düften gemacht hast und diese mit den anderen Lesern und mir teilst.
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Kann ein konditionierter Duft helfen das sich der Hund im Restaurant oder Biergarten besser entspannen kann?
Pauschal für jeden Hund kann ich Dir das nicht beantworten, aber ich denke schon. Die Hündin von einer Freundin hatte panische Angst beim Tierarzt. Auch ihr hat es unfassbar geholfen. Von daher denke ich, dass es auch bei einem Restaurant- oder Biergartenbesuch richtig gut hilft. Aber natürlich ist jeder Hund anders. Ein Versuch wäre es aber wert. Achte nur darauf, dass Du es lange genug konditionierst. Ich würde schon mit mindestens drei bis vier Wochen rechnen. Liebe Grüße, Wiebke
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