Territorialverhalten beim Hund ist erstmal nichts ungewöhnliches. Die Ursprünge hierfür liegen in den Genen Deines Hundes. Da der Hund vom Wolf abstammt und auch dieser sein Territorium absteckt und verteidigt bzw. beschützt, ist dieser Instinkt auch in unseren heutigen Hunden verankert. Hierbei zeigen einige Hunderassen – durch Selektion – ein deutlicheres Territorialverhalten und andere weniger. Aber was ist, wenn dieses Verhalten aus Kontrolle gerät? Ich helfe Dir heute, territoriales Verhalten zu verstehen und damit umzugehen.
Inhaltsverzeichnis
Deswegen ist Territorialverhalten beim Hund kein Fehlverhalten
Für mich steht vor einem Trainingsansatz als erster Punkt das Verstehen. Denn ein natürliches Verhalten „abzutrainieren“ ist aus meiner Sicht sinnlos. Vielmehr ist dann die Fragestellung wichtig, wie ich mit einem solchen Verhalten umgehe und ob ich es umlenken kann. Denn das Territorialverhalten beim Hund entsteht, weil er seine Liebsten beschützen möchte und Sorge hat, dass der Eindringling etwas „Böses“ will.
Das Territorialverhalten beim Hund liegt ist genetisch veranlagt. Wie Du weißt, stammen unsere heutigen Hunderassen alle vom Wolf ab. Zwar haben sich unsere Hunde in den Jahrhunderten durch die Domestikation deutlich weiterentwickelt, aber grundlegende Instinkte sind nach wie vor tief verankert.
Zusätzlich darfst Du nicht vergessen, dass fast alle gängigen Hunderassen früher einen Job hatte. Sie wurden nicht nur als Freund und Begleiter gehalten, sondern brachten dem Menschen auch einen Nutzen. Hierfür wurden bestimmte Verhaltensweisen selektiert bzw. aussortiert, sodass gewisse Hunderassen auf Aufgaben spezialisiert wurden (zum Beispiel der Australian Shepherd zum Treiben und Hüten usw.). Gerade zu Beginn des Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund wurde dieser hauptsächlich deswegen domestiziert, damit der vierbeinige Freund das Revier vor Eindringlingen verteidigt und auf Gefahren aufmerksam macht.
Woran erkenne ich Territorialverhalten beim Hund?
Ein sehr typisches territoriales Verhalten ist natürlich, wenn Dein Hund das Grundstück verteidigt und Eindringlinge nicht in den Garten oder in das Haus / die Wohnung lassen möchte. Das bezieht sich auf Menschen, aber auch durchaus auf andere Hunde. Sehr bekannt ist das Postboten-Problem – welches sich auch sehr häufig aufgrund territorialer Aggression entwickelt. Denn der Eindringling wagt es, jeden Tag wieder zu kommen und so steigert sich Dein Hund auch immer weiter hinein.
Aber das sind nicht die einzigen Punkte, an denen Du das Territorialverhalten erkennen kannst. Denn nicht immer Grenzen Hunde das Revier nur auf unsere „eigenen vier Wände“ (oder eben Zaunpfosten) ein. Auch die Gassistrecke in der Nähe Deines Zuhauses können durchaus als Revier angesehen werden. Ich merke ganz deutlich, dass Mira auf den Strecken nahe an unserem Haus wesentlich mehr auf andere Hunde und Menschen reagiert als woanders!
Sollte Dein Hund also beim Spazieren gehen an fremden Orten sehr entspannt sein und in der Nähe Eures Heims zum Leinenpöbler mutieren, extrem oft markieren oder angespannt sein, weist dies auch auf ein ausgeprägteres Revierverhalten bei Deinem Hund in.
Auch das Auto kann als „Revier“ angesehen und verteidigt werden.
Übrigens gibt es Abstufungen hierbei: So tolerieren manche Hunde Hunde des gleichen Geschlechts nicht oder bestimmte (fremde) Hunde.
Warum pöbelt mein Hund in der Nähe unseres Zuhauses besonders viel?
Nehmen wir mal an, Du bekommst Besuch. Du kennst diesen Besuch gut, Dein Hund aber noch nicht. Somit ist dieser Besuch für Deinen Hund ein fremder Eindringling. Gibst Du Deinem Hund dann keine Hilfestellung bzw. konkrete Richtlinien, fühlt er sich in der Pflicht, die Aufgabe zu übernehmen.
Dann gehen wir mit unseren Hunden spazieren und unterschreiten häufig die Individualdistanz, die unsere Hunde benötigen: Also den Abstand zu anderen Hunden. Stell Dir vor, ein fremder Mensch würde einfach so durch Deinen Garten laufen? Wäre das für Dich in Ordnung? Hunde mit einem ausgeprägten Territorialverhalten betrachten es als absolute Frechheit, dass andere Hunde durch „ihr Revier“ streichen und Botschaften durch das Markieren hinterlassen. Dies wirkt auf sie provokativ und somit sind sie wesentlich gereizter und angespannter.
In unserem Dorf gibt es drei Hunde, bei denen Mira jeglichen Verstand verliert. Sie ist nicht mehr ansprechbar und ich merke, wie die Wut in ihr schäumt. Tatsächlich habe ich bei diesen drei Hunden inzwischen die Strategie der Vermeidung gewählt. Ich gehe ihnen großflächig aus dem Weg, soweit möglich.
Territorialverhalten versus territoriale Aggression
Territorialverhalten ist (ich weiß, ich wiederhole mich 🙂 ) also erstmal „normal“. Aus meiner Sicht kannst Du nicht beeinflussen, ob es da ist oder nicht. Entweder bringt Dein Hund dieses Verhalten sehr ausgeprägt mit oder kaum spürbar oder er bewegt sich im Mittelfeld. Bei Welpen ist das territoriale Verhalten noch nicht wirklich deutlich Es beginnt, sich mit der Pubertät und somit der Geschlechtsreife deutlicher auszuprägen.
Problematisch wird es dann, wenn Dein Hund sein Territorium unangemessen bewacht und sich auch von Dir diese Aufgabe nicht nehmen lässt. Dann spricht man von territorialer Aggression.
Du kannst also nicht dafür Sorgen, dass Dein Hund Territorialverhalten zeigt. Sehr wohl kannst Du aber das Aggressionsverhalten darauf bezogen beeinflussen.
Wie gehe ich mit territorialem Verhalten beim Hund um?
Nun fragst Du Dich vielleicht, was Du überhaupt machen kannst, wenn man es eh nicht „wegtrainieren“ kann? Das Zauberwort hierbei heißt Management. Zum einen solltest Du vorausschauend denken und handeln, dass es gar nicht erst zu gefährlichen Situationen kommt. Zum anderen solltest Du Deinem Hund die Verantwortung abnehmen. Dein Hund soll lernen, Dir die Kontrolle zu überlassen, sodass er selbst entspannen kann. Wie Du das machst, erkläre ich Dir gerne.
Achte auf die Position des Schlafplatzes
Hunde, die sehr Territorial veranlagt sind, neigen zudem dazu, alles zu kontrollieren. Deswegen ist es sehr ungünstig, wenn der Schlafplatz so gestellt ist, dass Dein Hund den Flur und gegebenenfalls auch andere Zimmereingänge kontrolliert. Daher solltest Du sein Körbchen an möglichst so stellen, dass Dein Hund nicht die Möglichkeit hat, Türen – und Dich – zu kontrollieren!
Geeignet ist eine ruhige Ecke, von der aus Dein Hund die Türen nicht im Blick hat. Hierdurch sorgst Du auch dafür, dass Dein Hund entspannter schläft.
Deckentraining
Bringe Deinem Hund bei, dass er sich auf ein Kommando auf eine Decke, in eine Box oder auf seinen Schlafplatz zurück zieht. Hier sollte er auch bleiben bis Du ihn frei gibst. Sollte Dein Hund Besuch extrem angehen, kannst Du ihm zusätzlich auch beibringen, dass er entspannt in einem anderen Raum bleibt.
Selbstverständlich solltest Du dieses Training mit viel Geduld aufbauen, damit Du Dich auch darauf verlassen kannst. Es ist nicht in ein zwei Trainingseinheiten gemacht.
Wenn Du Dich hierfür interessierst, lies gerne meinen Beitrag Deckentraining mit Hund, wo Du auch eine Anleitung dazu findest.
Du begrüßt Besuch immer zuerst!
Häufig dürfen die Hunde immer mit an die Tür und Besucher zuerst begrüßen. Das solltest strikt unterbunden werden. Du alleine öffnest die Tür und begrüßt den Besuch. Dein Hund sollte in dieser Zeit auf einem zugewiesenen Platz warten (siehe Deckentraining). Erst wenn Ruhe eingekehrt ist, darf Dein Hund – nach Freigabe von Dir – den Besuch begrüßen (sofern er freundlich ist). Findet die Begrüßung ohne Spannung am Anfang ab, sondern entspannt etwas später, nimmt das Deinem Hund schon häufig viel Energie und Druck!
Fremde Menschen sollten nicht ohne Dich das Haus betreten
Ein Fremder ist für Deinen Hund ganz klar ein Eindringling! Das bedeutet, dass er das Haus vor ihm verteidigen wird. Dies gilt natürlich auch für Handwerker und andere Besucher. Solltest Du nicht zu Hause sein, sollte auch niemand anderes das Haus einfach so betreten dürfen.
Das kann nicht nur für den Besuch böse enden, sondern bestätigt Deinen Hund zudem in der Auffassung, er muss sich um die Verteidigung des Reviers kümmern!
Es klingelt an der Tür
Zeigt Dein Hund Territorialverhalten, wird er vermutlich auch bellen und aufgeregt sein, wenn es an der Tür klingelt. Hier kannst Du sehr gut mit einer Mischung aus dem Deckentraining und Desensibilisierung arbeiten.
Wenn Du Deine Klingel per Funk auslösen kannst, benötigst Du keine weitere Person. Ansonsten lasse Dich von jemandem unterstützen. Zuerst sollte Dein Hund bereits sehr sicher im Deckentraining sein. Später löst Du dann die Klingel aus und schickst Deinen Hund auf seinen zugewiesenen Platz. Dein Hund lernt so zudem, dass es nicht immer Aufregung bedeutet, wenn es mal an der Tür klingelt. Denn nun passiert ganz oft nichts, weil Du nur zum „Schein“ klingelst.
Sollte Dein Hund beim Klingeln auch ruhig bleiben, kannst Du auch langsam mit Besuchern anfangen. Denke aber an die anderen genannten Punkte.
Sichere Deinen Hund
Denke daran, dass Sicherheit immer vorgeht! Sollte Dein Hund also deutliches Territorialverhalten bis hin zur territorialen Aggression zeigen, musst Du ihn sichern! Du kannst hierzu beispielsweise eine Leine nutzen. Um ganz sicher zu gehen, ist ein Maulkorb gut. Bedenke aber hierbei bitte: Auch ein Maulkorb sollte langsam und positiv konditioniert werden. Ihn Deinem Hund einfach überzuziehen, ist unfair und wird Spannungen nur noch verstärken!
Alternativ kannst Du statt mit einer Decke auch mit einer Hundebox arbeiten. Auch diese sollte Dein Hund vorher erst kennenlernen und darin entspannen können.
Beziehe Deine Familie ein
Wichtig ist, dass beim Training alle an einem Strang ziehen. Dein Hund soll lernen, dass Ihr die Lage vollkommen im Griff habt. Daher solltest Du darauf achten, dass alle sich an die Regeln halten – auch Deine Kinder (sofern Du welche hast). Nur so könnt Ihr Konsequenz demonstrieren und Eurem Hund die Sicherheit geben, Aufgaben Euch zu überlassen.
Da ich mit Mira alleine lebe, ist das für mich ein Vorteil. Somit kann bei mir niemand die Regeln boykottieren, weil Mira gerade besonders niedlich schaut 🙂
Territorialverhalten – Dein Hund wufft oder reagiert auf Geräusche
Sollte Dein Hund wuffen, weil er bestimmte Geräusche gehört hat, könntest Du es ihm natürlich auch verbieten. Dein Hund wird es aber wahrscheinlich nicht verstehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich besser damit fahre, das Geräusch für Mira zu kontrollieren. Das sieht im Detail so aus, dass ich zum Beispiel aufstehe, aus der Wohnzimmertür schaue, wieder zurück gehe und dann sage „Es ist alles in Ordnung“.
Ich nehme Mira somit das Kontrollieren ab und zeige ihr, dass ich die Lage im Griff habe.
Territorialverhalten im Garten
Ein weiteres Problem bei uns war, dass Mira, wenn sie in den Garten durfte, sofort los geschossen ist und im Garten aufgeregt rumgepöbelt hat. Das war nicht nur nervig für mich (und vermutlich auch meine Nachbarn 😉 ), sondern Mira hat sich auch jedes Mal hochgefahren.
Also durfte sie nur noch bei Freigabe in den Garten. Eigenständig durfte sie nicht durch die Terrassentür. Ich bin immer zuerst in den Garten gegangen. Für sie sichtbar habe ich dann den Garten kontrolliert und erst „wenn die Luft rein war“, habe ich sie in den Garten gerufen. Also habe ich ihr Sicherheit gegeben, denn ich habe das Revier gecheckt. Das Pöbeln hörte sehr schnell auf.
Zudem sollte Dein Hund auch im Garten einen festen Platz haben, an dem er zur Ruhe kommen und liegen kann. Du kannst hier auch mit dem Deckentraining arbeiten oder Deinen Hund durch eine Leine einschränken (oder beides). Häufig geben Hunde, die räumlich eingeschränkt werden, sehr schnell Verantwortung an den ab, der sich frei bewegt (also Du).
Mira darf auch nicht alleine im Garten sein, ohne dass sie eingeschränkt ist. Sie würde sofort wieder die Aufgabe übernehmen, den Garten zu bewachen.
Laste Deinen Hund körperlich und geistig aus
Ist Dein Hund zufrieden und ausgelastet, sucht er sich nicht so schnell andere Aufgaben. Dabei sollte die körperliche und geistige Auslastung im Einklang stehen und an die Rasse Deines Hundes und das Alter angepasst werden.
Es gibt viele tolle Möglichkeiten, Deinen Hund zu beschäftigen. Einige Tipps findest Du auch auf meinem Blog, wie zum Beispiel das Such verloren Spiel, Indoorbeschäftigungen oder Intelligenzspielzeuge.
Fazit Territoriales Verhalten – nichts für schwache Nerven
Wie Du siehst, steckt sehr viel Management und Training in einem sehr stark territorialen Hund. Mich hat das Training ehrlich gesagt schon viele Nerven gekostet und ich musste auch schon häufig umdenken. Auch heute ist es noch wesentlich anstrengender für mich, direkt am Haus spazieren zu gehen als woanders.
Nach wie vor muss ich darauf achten, wer das Haus betritt und wie. Mira wird nie ein Hund sein, der freudestrahlend Besucher begrüßt. Ich habe gelernt, mit dem Territorialverhalten von ihr umzugehen und es zu akzeptieren. Das bedeutet für mich, immer vorausschauend zu denken. Du brauchst Dich also dafür nicht schämen! Leider sind einige Menschen immer noch der Auffassung, ein Hund muss jeden mögen und alles tolerieren. Dem ist aber eben nicht so. Unsere Hunde haben Instinkte und Bedürfnisse und es liegt an uns, diese zu lenken.
Übernehme daher die Verantwortung und Kontrolle und Euer Zusammenleben wird entspannter werden.
Außerdem ist mir sehr wichtig, an dieser Stelle zu erwähnen, dass ich keine Hundetrainerin bin. Ich berichte nur aus meinen Erfahrungen mit einem durchaus anspruchsvollen und reaktiven Hund. Solltest Du also merken, dass die Erziehung Deines Hundes aus dem Ruder läuft oder Du Unterstützung benötigst, wende Dich bitte an einen erfahrenen Hundetrainer. Es ist nicht schlimm, um Hilfe zu fragen. Es wäre aber schlimm, wenn etwas passiert, dass Du vorhersehen und verhindern könntest.
Ich habe deine Erlebnisse mit Mira sehr genossen. Ich dachte nur unser Benny ist so territorial. Er hat die gleichen Ansätze wie Mira. Am Haus oder im Garten will er der Herr und Beschützer sein. Dein Bericht gibt mir viele gute Ideen es anders zu machen. Auf alle Fälle werde ich deine Tipps umsetzen. Danke für die Ehrlichkeit, Hund ist nicht gleich Hund und was bei dem einen klappt muss nicht zwingend das richtige für den anderen sein. Danke .
Liebe Steffi, vielen lieben Dank über Dein Feedback. Ich freue mich sehr darüber. Ich hoffe, dass Dir und Benny meine Tipps helfen. Berichte mir gerne mal, wie es läuft. Liebe Grüße, Wiebke
Liebe Mira,
ich stimme dir absolut zu. Wir haben eine Ridgebackhündin und haben von. Anfang versuche diese Aspekte zu beachten (Deckenplatz) etc. Sie ist lieb, liebt Menschen und auch Hunde aber hat in der Pubertät Tendenzen gezeigt in der Umgebung des Hauses auf engen Gehwegen usw. andere Hunde anzustänkern. Als wir dann begannen gezielt daran zu arbeiten, die Begegnungen zu suchen und zu trainieren anstatt zu meiden, und ihr klar zeigten, dass wir die Begegnung regeln durch Körpersprache und Rituale und sie nicht einfach an lockerer Leine reinlaufen lassen, hat sich das verändert und es ist kein Problem mehr. Aber es ist nach wie vor Management sonst neigt sie wieder dazu. Man hat aber wirklich das Gefühl, dass es ihr soviel Stress nimmt wie, Splitting (sie geht auf der Seite auf der der andere Hund nicht ist), ich lobe sie total solange sie noch ruhig ist und wenn sie es bleibt gibt es eine Belohnung. Ebenso die Gegenkonditionierung, Hund wird gesichtet und sie bekam zu Anfang was leckeres hat sehr geholfen. Jetzt gehen wir entspannt am anderen Hund vorbei, sie schaut mich an und kriegt ein freudiges Lob, dass sie es genauso richtig gemacht hat.
Ich finde deinen Artikel prima.
Wen ich auch sehr sehr gut finde bzgl. Pöbeln Gartenzaun usw. Ist der Trainer Ohligschläger (you Tube zu sehen / TV) er regelt das freundlich aber bestimmt über die Kärpersprache. Ich habe es auch versucht und geübt und es hat sofort funktioniert. Dein Hund muss sich auf deine Körpersprache einlassen und diese verstehen und nicht nur über Signale und Leine lenkbar sein.
Unsere Hündin vorher war ganz anders. Ich denke auch, jeder Hund ist individuell und braucht eine andere Unterstützung um mit uns gemeinsam durchs Leben zu gehen. Ich kaufe mir ein Lebewesen als bin ich verantwortlich mit meinem Hund da durch zu gehen und ihn zu unterstützen und ihn anzunehmen und ihm zu helfen.
Ansonsten kann ich mir auch ein Stofftier an die Leine binden.
Genau so ist unsere Nella und genau so mache ich es auch! Ich denke , es gibt halt diese Hunde nicht entspannt unterm Tisch schlafen egal was passiert.
Meiner Tochter (11) bringt sie Sicherheit wenn sie alleine zuhause ist- das ist doch auch toll! Die beiden sind ein Herz und eine Seele.
Doch bringt sie Freundinnen mit und ich bin nicht da, ist entweder die Nachbarin mit ihr Gassi bis ich komme oder unsere Tochter leint sie am Platz fest.
Ich habe auch lange gebraucht es so zu akzeptieren. LG Sabrina und Nella
Hallo an alle, jetzt habe ich doch noch mal eine Frage… Ich habe seit gut 5 Wochen einen Hund aus dem Tierschutz. Habe seit 13 Jahren noch ein Labrador die sehr relaxed und lieb ist. Mit meine neue Hündin klappt alles auch sehr gut. Wenn Besuch kommt , spaziergänge (ausser jagdtrieb), auf Besuch gehen. Alles kein Problem. Jetzt hatte ich heute eine Schulung und hatte meine Nachbarin die selbst drei Hunde hat gebeten meine im Garten zu lassen und Futter zu geben. Das fand mein Tierschutzhündin doch nicht so toll. Sie hat meine Nachbarin angebellt und ein Kamm bekommen. Auch hat sie es nicht zugelassen dass meine Nachbarin meine Labrador Hündin aufmerksamkeit gegeben hat. Dies ist bei mir alles überhaupt kein Problem. Es ist nicht so dass sie meine Nachbarin nicht kennt… Sie war hier schon und wir haben uns auch schon öfters getroffen beim Gassi gehen.. Wie kann ich das noch mehr trainieren?
Vielen Dank schon mal im voraus. Liebe Grüße, Henriet.
Unser Pudelmix scheint deiner Mira echt ähnlich zu sein. Ich bin inzwischen nahezu kraftlos, weil er zudem auch noch ständig krank ist (zuletzt einen Bandscheibenvorfall mit 2! Jahren) und man dann halt wieder dazu neigt, mehr nach ihm zu schauen, was denn nahezu in den Griff bekommenen Kontrollzwang wieder hat aufleben lassen (Deckentraining seit sage und schreibe 1! Jahr und er geht immer noch nicht ohne Hausleine dort hin, wo er hin soll…). Wir lieben ihn wirklich sehr, aber die Batterien sind inzwischen leer. Jetzt geht die Gartensaison wieder los und mir graut es vor dem Leben mit Hund draußen. Ich musste ihn aufGrund des BS Vorfalls das letzte halbe Jahr immer an der Leine führen, also konnte er im Garten nicht kontrollieren. Das sollte jetzt aber vorbei sein. Wenn du schreibst, dass du deine Hündin nicht ohne Einschränkung in den Garten lässt, was genau meinst du damit? Lässt du sie angeleint, Schleppleine oder klappt das mit dem auf den Platz schicken inzwischen bei euch auch draußen optimal, dass sie nicht ständig aufspringt und an den Gartenzaun rast zum Kläffen?
Hallo Kathrin. Mira darf nicht ohne mich in den Garten. Wenn ich nicht dabei bin, würde sie sofort in alte Verhaltensmuster fallen und das will ich natürlich nicht. Inzwischen bleibt sie auf ihrem zugewiesenen Platz recht zuverlässig. Wenn die Gartensaison los geht, muss ich sie vielleicht noch 1-2x daran erinnern, aber dann nimmt sie es an und legt sich auch inzwischen mal flach zur Seite. Es hat bei uns aber auch lange gedauert und gerade weil sie auch auf die vorbei fahrenden Züge extrem reagiert, war es auch bei uns echt anstrengend. Es lohnt sich aber, dran zu bleiben. Gib nicht auf. Manches regelt dann auch einfach die Zeit. Und gerade Pudel sind äußerst intelligent und haben ihren eigenen Kopf. Da hilft nur Geduld und Konsequenz und ich bin mir ganz sicher, dass Ihr das schafft. Denn Ihr arbeitet daran und das ist das einzige, was hilft. Liebe Grüße, Wiebke
Hallo!
Unser Hund ist zuhause bei Besuchern sehr entspannt. Aber wenn wir in einem Hotel sind, wird mal das Reinigungspersonal auf dem Flur oder andere Gäste die in die Hotelbar kommen böse angebellt; ist das auch territoriales Verhalten?
Mit lieben Gruß
U. Koschade
Liebe Ulrike, eine Ferndiagnose ist immer schwer zu stellen. Wenn Dein Hund aber zu Hause gar kein territoriales Verhalten zeigt, würde ich mal ins Blaue raten, dass er es in einem Hotel auch nicht tut. Ich könnte mir eher vorstellen, dass er entweder der Meinung ist, Euch beschützen zu müssen. Oder er ist selbst unsicher in der fremden Umgebung und versucht so „Gefahren“ auf Abstand zu halten. Aber wie gesagt: Es ist nur geraten. Denn ohne es gesehen zu haben, finde ich eine „Diagnose“ einfach falsch. Liebe Grüße, Wiebke
Hallo,
gerade habe ich Deinen Bericht gelesen. Sehr aufschlussreich und interessant.
Mein Hund Taio hat ,glaub ich ein territoriales Problem. Wenn es klingelt und ich es nicht mitbekomme
das jemand zur Haustür kommt, (Glastür) springt er gegen die Tür.
Meine Schwester kommt mit ihrem kleinen sehr ruhigen Mischling zu Besuch attakiert er ihn wenn ich nicht drauf achte.Wenn Besuch kommt kann es passieren das er irgendwann jemanden erst anschnüffelt und dann zwickt.Wir arbeiten dran aber es ist wirklich manchmal ganz schön anstrengend.
Liebe Grüsse Rosi
Liebe Rosi, ich glaube Dir sofort, dass das sehr anstrengend ist. Hast Du mal über ein Deckentraining nachgedacht? So kann Dein Hund lernen, dass er Dir die Führung überlassen kann. Vielleicht hilft das, um die Lage zu entspannen. Einen Bericht dazu findest Du auch hier auf meinem Blog. Liebe Grüße, Wiebke
Hallo Wiebke,
sehr interessanter Beitrag, ich dachte Du erzählst von unserer Maggy, jetzt 4 jähriger Aussiehündin…
Charakter Typ unsicher und ziemlich territorial,
es braucht in allem eine große Portion Konsequenz und Führung.
Boxentraining sehr gut, sie dürfte hier und da etwas weniger Aufmerksamkeit bekommen, Garten gleiche Regelung wie bei Dir ….auswendig aber machbar…
Maggy geht geht mit dem Klingeln und unserer Aufforderung in die Box… meckert da aber meist noch ne weile weiter… wenns gut läuft können wir sie irgendwann frei geben…
Mit deinem Beitrag hab ich noch was wichtiges mitgenommen…einmal mehr die Distanz zu vergrößern…
Leider findet Maggy die Menschen in ihrem “ Revier“ auch nicht so toll und ist ziemlich spannig…hechelt
gestresst… Tendenziell möchte ich eigentlich diese Aufregung schon direkt korrigieren ( wird unter Hunden ebenfalls gemacht)…. Wie gehst du da vor… es gibt keine Erzfeinde und so wirklich will ich auch nicht jedem aus dem weg gehen… wir haben hier viele Hunde….
aber meide diejenigen, die mit zuviel Energie unterwegs sind.
sind wir woanders unterwegs alles kein Thema….
Meine Trainerin hatt mir schon prophezeit, dass man Maggy besser immer gut im Auge behält 😉
und sie hatte recht… sie wird immer ein anspruchvoller Hund bleiben 😉
Liebe Lydia,
ich würde da tatsächlich zwischen Aufregung und Stress etwas unterscheiden. Denn es ist schwierig, Deinen Hund dafür zu korrigieren, wenn er Stress hat. Ich glaube nicht, dass sich der Zustand dadurch verbessert – wahrscheinlich eher im Gegenteil. Aufregung wird häufig unter Hunden korrigiert, aber erstens bist Du ja kein und zweitens ist Hecheln und spannig sein nicht immer unbedingt mit der Aufregung in Form von Energie gleichzusetzen. Ich würde eher mit Gewöhnung arbeiten, und zwar Schritt für Schritt und die Distanz erst großzügig wählen und langsam verkleinern. Ist aber natürlich aus der Ferne schwierig zu beurteilen, daher empfehle ich immer, einen kompetenten Trainer aus der Nähe zu Rate zu ziehen, der es sich vor Ort ansehen kann.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Wiebke,
wir haben nun auch seit ein paar Wochen einen Hund aus dem Tierschutz, er ist echt super lieb (in der Wohnung), aber er hat auch einen sehr starkes Territorialverhalten. Er lebt nun seit 1 Woche bei uns nachdem wir ihn als Gassigeher bei uns im Tierheim nach ca. 8 Monaten übernommen haben. Draussen ist er meist sehr gestresst und Fuss und Bleib klappt zwar ganz OK, aber leider kommt es immer wieder vor, dass er meint er muss jede Ecke abchecken. Insbesondere bei anderen Hunden wird es dann ganz wild und man kann ihn fast nicht mehr halten (Viszla Labrador Mix) er will dann hin. Mit Futter kann man ihn manchmal ablenken. Denke da müssen wir noch viel dran arbeiten.
Nun meine Frage, für Zuhause. Wir haben ihn sehr gut an eine Box gewöhnt die bei uns im Wohnzimmer steht von dort hat er keine Sicht auf die Haustüre. Das passt denke ich soweit. Er geht da auch gut rein, aber wenn wir das Haus mal verlassen geht er ab und zu auf den Teppich und von dort hat er den perfekten Blick auf die Haustüre. Er ist bei alle dem immer entspannt und schläft dann egal ob Box oder Teppich. Ich bin mir nicht sicher, ob ihn das immer wieder in seine „Beschützerrolle“ bringt. Wir lassen ihn auch bei uns ihm Schlafzimmer in einer anderen Box schlafen, damit er nicht alleine im Wohnzimmer bleiben muss und denkt das er uns schlafende im Schlafzimmer beschützen muss. Das geht auch gut.
Hast du da einen Tipp? Also insbesondere was das Thema liegen auf dem Teppich im Wohnzimmer betrifft wenn wir mal nicht da sind?
Vielleicht hast du ja auch noch einen Tipp wie man das Thema mit den anderen Hunden in den Griff bekommt. Er muss sie ja nicht mögen, aber es wäre gut, wenn er an denen einfach mal entspannter vorbei gehen würde. Wir arbeiten hier halt mit Leckerlie und gehen dann meist schnell an den Situation vorbei (Hund ist auf der abgewandten Seite).
Wäre super, wenn du vielleicht Zeit hättest und einen Tipp. Ansonsten toller Blog und toller Artikel.
Frohes neues Jahr und schöne Grüße
Dirk
Hallo Dirk,
ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn er sich auf eine Decke legt, wenn Ihr nicht da seid. Wenn er schläft, ist das Ziel doch erreicht 🙂
Beim Thema Hundebegegnungen kann ich nicht so einfach einen Tipp geben. Es ist davon abhängig, welches Verhalten Dein Hund zeigt und warum. Ich würde Dir empfehlen, einen Hundetrainer vor Ort zur Rate zu ziehen. Der kann sich das anschauen und Dir direkt Tipps geben.
Liebe Grüße
Wiebke
territorialen Verhalten, hat das meine kleine französische Bulldogge ??wenn es klingelt dreht er ab und bellt und rennt zur Tür dann wird der Besuch störmig begrüßt und nach ihnen geschnappt und regelrecht bedrängt,
Hallo Mandy, es ist aus der Ferne schwierig, das Verhalten zu deuten. Ich kann immer nur empfehlen, einen Hundetrainer vor Ort zur Hilfe zu holen. Das Verhalten kann auch Kontrollwahn sein oder er ist einfach frech und unverschämt 🙂 Sprich am besten mal mit einem Trainer aus Deiner Nähe darüber und entwickelt einen Trainingsplan. Vielleicht hilft Dir auch das Deckentraining? Du findest dazu einen Beitrag auf meinem Blog. Liebe Grüße, Wiebke
Hallo, Wiebke
Ich würde Dich sehr gern etwas aus der umgekehrten Perspektive fragen, weil Du meiner Wahrnehmung nach ein tiefes Verständnis für die Hundepsyche mitbringst und über die präzisere Sprache verfügst als Caesar Millan in der Übersetzung von Andrea Panster.
Obwohl ich nie einen engen Kontakt zu Hunden hatte, mag ich die Tiere und finde laut Rückmeldungen von Hundebesitzern oft einen überraschend guten Zugang zu ihnen. Unagenehm bis „gefährlich“ (Wadenbeisser Appenzeller im Rudel) empfinde ich als grosse Wandererin hingegen das Queren von abgelegenen Bauernhöfen mit freilaufenden, unkontrollierten Hofhunden. Ich pflege voraus zu gehen, aber mein Mann wurde schon zweimal geschnappt. Oft locke ich die Tiere, sobald sie sich nähern, worauf manche zum Schnuppern kommen und sich streicheln lassen. Sonst unterbreche ich in meiner Annäherung kurz den Blickkontakt und wende mich rasch zur Seite, um die Konfrontationsposition einen Moment lang zu unterbrechen. Wenn sich die Tiere von hinten zu stark nähern, pflege ich, sie durch Anschreiben, Drohgebärden und Starren zu Distanz zu bewegen.
Können Sie mir zusätzlich raten?
Letzthin überlegte ich, mich dem Hof zunächst in Dominanzhaltung zu nähern (direkt auf den Hund zu in Konfrontationskinie, starker Blick, „Ruhig-„Stellung beider Hände. Dann Hände kontrolliert an Körper nehmen, Blick selbstbewusst abwenden und mit deutlicher Diagonale aus der Konfrontationslinie heraus nehmen, auch wenn es sich nur um zwei Schritte handelt, um meinen Weg am Hund vorbei zu nehmen. Ev. nach dem Passieren, wenn das Tier also in meinem Rücken ist, stehen zu bleiben, mich etwas seitlich zu drehen, damit ich dem Hund die Flanke zuwende und ihn aus den Augenwinkeln beobachten kann, und mit ganz leicht ausgesteeckter Hand Kontaktbereitschaft signalisieren.
Was meinen Sie dazu?
Sie merken, ich bin da fasziniert von Hundeinzeraktion und würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nähmen zum Hineinspüren und Zurückschreiben.
Mit e-m-ene liebe Gruess us dr Schwitz
Daniela
Hallo Daniela,
vielen lieben Dank für Dein Kommentar. Meine Antwort hat leider etwas gedauert, ich war im Urlaub 🙂
Puuuuuh, schwierig… Für Mira und mich wäre so eine Situation schon ein Endgegner und ich versuche, solche Situationen großräumig zu meiden. Eine pauschale Herangehensweise könnte ich Dir nicht mal sagen. Ich reagiere situativ und schaue mir das Verhalten des anderen Hundes an. Mit bestimmten Hunden würde ich mich nicht unbedingt „anlegen“. Territorialverhalten sollte nicht unterschätzt werden. Ich checke eigentlich immer ab, ob sich der jeweilige Hund von mir beeindrucken lässt. Wenn ich schon auf Entfernung merke, dass er das nicht tut, würde ich einen anderen Weg einschlagen, gerade, weil Mira es im Zweifel auf eine Konfrontation ankommen lassen würde.
Deswegen kann ich nur an Dein Bauchgefühl appelieren und individuell entscheiden.
Liebe Grüße
Wiebke