Zecken beim Hund – 5 wichtige Fakten, die Du noch nicht wusstest

Zecken beim Hund

Ein schöner Spaziergang im Wald, ein ausgelassenes Spiel auf einer Wiese – was gibt es schöneres? Aber allein mit Deinem Vierbeiner bist Du nicht. Das Thema beschäftigt wahrscheinlich alle Hundebesitzer: Zecken beim Hund. Und natürlich ist es auch bei uns ein großes Thema. Als ich vor kurzem die erste Auwaldzecke bei Mira fand und diese in meiner Story auf Instagram zeigte, wurde mir klar, dass immer noch viele Irrtümer über Zecken herumgeistern. Daher möchte ich Dir in diesem Beitrag wichtige Informationen geben, die Du über die Plagegeister kennen solltest.

Zecken beim Hund – Irrtümer bei Hundebesitzern

Fangen wir doch direkt mal mit den Irrtümern an, die in den Köpfen von uns noch vorhanden sind. Denn wenn Du diese Informationen hast, kann es Dir helfen, Deinen Hund besser vor Zecken zu schützen und ggfs. auch auf Symptome bei Erkrankungen schneller zu reagieren.

Übrigens: Wenn Du wunderst, warum ich im Laufe des Textes so oft Zeckenstich und nicht Zeckenbiss schreibe, dann solltest Du wissen, dass Zecken tatsächlich stechen. Wenn ich den Begriff Zeckenbiss benutze, dann nur, weil es einfach umgangssprachlicher ist.

Zecken klettern auf Bäume

Einer der typischen Mythen ist, dass Zecken auf Bäume klettern und sich dann auf ihren Wirt fallen lassen. Das stimmt nicht. Zwar können Zecken durchaus klettern, aber auf einen hohen Baum schaffen sie es nicht. In den meisten Fällen sind sie eher in Gräsern, Sträuchern und Büschen zu finden. Die maximale Höhe liegt bei zirka 1,50m.

Wenn nun ein passender Wirt, zum Beispiel Dein Hund oder Du, vorbeiläufst, krallt sich die Zecke fest. Inzwischen werden in Deutschland aber auch Zecken heimisch, die ihren Wirt verfolgen können. Darauf werde ich im weiteren Beitrag noch eingehen.

Zecken beim Hund – im Winter droht keine Gefahr

Auch dies ist ein weit verbreiteter Irrtum. Denn Zecken können auch im Winter aktiv sein. Vor allem bei milden Temperaturen sind die kleinen „Mistviecher“ noch agil. Sie verarren dann unter Laub oder unter einer Schneeschicht. Zwar ist die Gefahr für eine Zeckeninvasion im Hundefell im Winter niedriger, aber dennoch vorhanden.

Fallen die Temperaturen dauerhaft unter -8°C, fallen Zecken in die Winterstarre. Aber bereits ein paar wärmere Tage können reichen, um wieder auf Beutejagd zu gehen.

Besonders aktiv sind die Blutsauger allerdings tatsächlich im Frühling und Herbst. Ich habe bei uns festgestellt, dass im Sommer bei sehr hohen Temperaturen eher weniger Zecken zu finden waren.

Zecken übertragen erst nach einer gewissen Zeit Krankheiten

Diesen Mythos kann ich mit ja und nein beantworten, denn es kommt auf die Krankheit bzw. den Erreger an. Ein Zeckenstich kann zu verschiedenen Erkrankungen führen. An dieser Stelle möchte ich FSME und Borreliose nennen.

Während Borrelien tatsächlich erst ein bis zwei Tage nach dem Stich übertragen werden, kann sich Dein Hund bereits nach kurzer Zeit mit FSME-Viren infizieren.

Wenn Dein Hund also eine Zecke hat, solltest Du sie natürlich sofort und richtig entfernen. Besser wäre es aber dementsprechend, wenn die Zecke gar nicht erst dazu kommt, zu stechen. An dieser Stelle möchte ich daher erwähnen, dass somit der passende Zeckenschutz wichtig ist und Du Deinen Hund unbedingt nach einem Spaziergang umfassend auf Zecken kontrollieren solltest.

In der Stadt gibt es keine Zecken

Zecken sind unglaublich anpassungsfähig. Du kannst Dir nirgendwo sicher sein. Auch in Städten gibt es Zecken. Sogar in Deinem eigenen Garten fühlen sich einige Zeckenarten heimisch.

Auch Mira hat mir schon Zecken aus unserem Garten „mitgebracht“. Wenn Du also einen Garten hast oder mit Deinem Hund durch den Park schlenderst, solltest Du Dir bewusst sein, dass Dein Hund auch hier von einer Zecke gestochen werden kann.

Zecken beim Hund – infizierte Zecken gibt es nur in bestimmten Regionen

Vielleicht hast Du schon mal davon gehört, dass es bestimmte Risikogebiete für gewisse Krankheiten gibt. Das ist korrekt. In einigen Ländern und Regionen ist das Risiko auf eine Erkrankung an FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Borreliose oder Babeiose besonders hoch. Doch durch die milden Temperaturen im Winter durch die Klimaerwärmung rücken diese Krankheiten immer weiter vor. Inzwischen ist ganz Deutschland Borreliose-Risikogebiet und auch die Risikogebiete für FSME breiten sich immer weiter aus.

Auch die Babeiose, die früher zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten zählte, wird in Deutschland immer häufiger diagnostiziert. Nicht zu letzt, weil sich hier die Auwaldzecke immer heimischer fühlt. Und wie Du ja in meiner Einleitung gelesen hast, habe ich auch bei Mira eine Auwaldzecke gefunden – und das an der Nordseeküste. Bisher also eher untypisch.

Zecken beim Hund: Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?

Nun werden wir sicherlich nicht alle direkt zu Zeckenspezialisten. Aber um zu verstehen, wie Du Deinen Hund schützen kannst, hilft es, die hier heimischen Zecken zu kennen. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Solltest Du mit Deinem Hund im Urlaub ins Ausland fahren, solltest Du Dich unbedingt über dieses Thema vorab informieren. Denn nicht nur Zecken können Krankheiten übertragen. Auch Mückenstiche stellen vermehrt eine Gefahr dar.

In Deutschland werden Dir vorwiegend vier Arten der insgesamt über 900 Zeckenarten weltweit begegnen. Viele Zeckenarten haben ihre Vorlieben was die Umgebung angeht. Daher stelle ich Sie Dir einzeln vor.

Gemeiner Holzbock

Wenn wir über Zecken beim Hund sprechen, handelt es sich in den meisten Fällen um den gemeinen Holzbock. Der gemeine Holzbock ist die am meist verbreiteste Zeckenart in Deutschland. Sie fühlt sich in fast ganz Europa wohl. Lediglich in den Bergen bei dünnerer Luft (ab zirka 1500m Höhe) wirst Du sie nicht finden.

Zecken beim Hund
So sieht der gemeine Holzbock aus.
Bildnachweis: Depositphotos.com 44966457

Der Holzbock fühlt sich leider auch überall wohl. Ob nun in Deinem Garten, auf Wiesen, im Wald oder im Stadtpark – überall lauert die Gefahr. Und diese Zeckenart ist auch der häufigste Überträger für  Borrelien und den FSME-Viren. Sie stellen also sowohl für Deinen Hund als auch für Dich eine Gefahr dar.

Braune Hundezecke

Ursprünglich stammt die braune Hundezecke aus Afrika. Und den Namen hat sie aus guten Grund, denn sie bevorzugt als Wirt unsere geliebten Vierbeiner. Neben Afrika ist sie auch in Südeuropa zu finden und gilt als Überträger der Mittelmeerkrankheit Babeiose.

Diese Zecke mag am liebsten die Sonnenseite des Lebens, sie bevorzugt warme Regionen. Somit kann auch sie Dir in Deutschland immer mehr begegnen.

Auwaldzecke

Der Auwaldzecke verdankst Du diesen Beitrag. Denn beim Entfernen habe ich sofort erkannt, dass dies keine typische Zecke für unsere Region ist. Sie kommt nämlich hauptsächlich im südwestlichen und östlichen Teilen Deutschlands vor. Mich schrieben auf meine Story viele Menschen aus anderen Teilen Deutschlands an, dass sie diese Zecke häufig an ihren Hunden finden. Für mich war es das erste Mal.

Zecken beim Hund Auwaldzecke
Die Auwaldzecke ist sehr einfach an der Musterung auf dem Rücken zu erkennen. Sie breitet sich sehr stark in Deutschland aus.

Die Auwaldzecke fühlt sich vor allen in Mooren, Wiesen, Wäldern und Überschwemmungsgebieten wohl. Menschen sticht sie tatsächlich eher weniger, auch wenn das für Dich keine Garantie darstellt. Aber auf Hunden fühlt sie sich sehr wohl. Die Auwaldzecke gilt als Überträger der sogenannten Hundemalaria.

Dass wir sie nun auch hier an der Nordseeküste haben, zeigt, wie stark sich die Auwaldzecke inzwischen in Deutschland ausgebreitet hat. Und die Infektion mit Babesien ist wirklich kein Spaß. Ich habe auf Instagram einige Fälle verfolgt, bei denen es haarscharf war.

Hyolamma-Zecke

Auch die Hyalomma-Zecke breitet sich leider immer weiter in Deutschland aus. Ursprünglich stammt diese Zecke aus wärmeren Gefielden, zum Beispiel Afrika, aber auch Südasien und Südeuropa. Sie fühlt sich vor allem in trockenen Bereichen wohl und bevorzugt Wüsten und Steppen.

Auch dieser Zecke spielen die immer heißer werdenen Sommer und die milderen Temperaturen im Winter in die Karten. Denn inzwischen wurde sie auch in Deutschland häufiger nachgewiesen.

Während die meisten anderen Zeckenarten warten, dass ein Wirt vorbei kommt, an dem sie sich festkrallen können, geht diese Zecke aktiv auf Beutejagd. Sie kann ihre Wirte verfolgen und macht auch vor uns Menschen keinen Halt.

In anderen Ländern überträgt sie das sogenannte Krim-Kongo-Fieber. In Deutschland ist bisher allerdings noch kein Fall bekannt.

Welche Krankheiten können durch Zecken beim Hund übertragen werden?

Die häufigsten Krankheiten, die Zecken beim Hund auslösen können, habe ich bereits genannt. Dennoch möchte ich noch mal kurz darauf eingehen. Viele der genannten Symptome können aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Du solltest also unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Wenn Dir ein Zeckenbiss bekannt ist, solltest Du Deinem Tierarzt einen Hinweis hierauf geben.

FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis

Bei der FSME handelt es sich um eine Viruserkrankung. Hauptsächlich kann sich Dein Hund im Süden und im Südosten Deutschlands infizieren. Die meisten infizierten Hunde zeigen bei einer Infektion keine Symptome. Nur in wenigen Fällen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf.  Typische Symptome für eine Infektion sind hohes Fieber, ein schwankender Gang, Lähmungserscheinungen, Anfälle, ein erhöhtes Schmerzempfinden (im Nacken und im Kopfbereich) also auch Änderungen im Verhalten (Apathie oder Aggressivität).

Borreliose

Bei der Borreliose (auch Lyme-Borreliose) handelt es sich um eine Infektion mit den Bakterien Borrelien. Inzwischen ist ganz Deutschland hierfür ein Risikogebiet. In den meisten Fällen werden die Bakterien durch dem gemeinen Golzbock übertragen. Aber auch die Igelzecke ist dafür bekannt. Sitzt die Zecke schon mindestens seit 16 Stunden an Deinem Hund, kann sie über den Speichel Borrelien übertragen. Diese Bakterien befallen vor allem Organe und Gelenke. Typische Symptome für eine Erkrankung an Borreliose sind Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und Lahmheiten.

Die Erkrankung kann immer wieder aufflammen und so kann es sein, dass Dein Hund eine Lahmheit an einem Bein zeigt, nach ein paar Wochen oder gar Monaten an einem anderen Bein. Daher ist diese Erkrankung schwer einzuordnen.

Bei uns Menschen wird vor der sogenannten Wanderröte gewarnt. Du sollst die Einstichstelle beobachen, meist bildet sich dann ein roter Kreis darum. Das ist bei Hunden nicht so.

Eine Therapie bei nachgewiesener Borreliose erfolgt durch Antibiotika.

Wenn Du unsere Geschichte zu diesem Thema lesen möchtest, schau gerne bei meinem Beitrag Borreliose beim Hund vorbei.

Babeiose

Zecken beim Hund können auch Babeiose übertragen. Vielleicht kennst Du sie umgangssprachlich auch unter dem Begriff „Hundemalaria“. Diese Einzeller zerstören die roten Blutkörperchen Deines Hundes. Meistens wird diese Erkrankung in Deutschland von der Auwaldzecke übertragen. Das ist die Zecke, die ich auch bei Mira gefunden hatte. Wenn Du mit Deinem Hund im Süden Europas Urlaub machst, solltest Du Dich auch vor der braunen Hundezecke in acht nehmen.

Typische Symptome für eine Infektion mit Babeiose sind Fieber, Gelbsucht, Mattigkeit, blasse Schleimhäute, eine veränderte Atmung, aber auch dunkel-gelb oder braun gefärbter Urin. Ist die Infektion bereits akut, stellen viele Hunde das Fressen ein.

Zecken beim Hund können auch Anaplasmose übertragen

Bei der Anaplasmose befallen Baktieren die weißen Blutkörperchen Deines Hundes. Der häufigste Überträger ist der Gemeine Holzbock. Genauso wie bei der Borreliose erkranken auch bei der Anaplasmose nicht alle Hunde bei Kontakt mit den Bakterien. Leider können Hunde gleichzeitig an Borreliose und Anaplasmose erkranken.

Typische Symptome sind Lahmheit, blasse Schleimhäute, Appetitlosigkeit und Mattigkeit – also ähnlich wie bei der Borreliose.

Ehrlichiose

Auch bei der Ehrlichiose werden die weißen Blutkörperchen Deines Hundes angegriffen. Der Überträger dieser Bakterien ist die Braune Hundezecke. In Deutschland ist diese Krankheit bisher noch nicht so verbreitet. Sie zählt zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten. Wenn Du also in warme Regionen im Süden Europas fährst, solltest Du unbedingt acht geben.

Die Ehrlichiose kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Sollte sich Dein Hund Fieber, Fressunlust, Mattigkeit, Schwellungen an den Lymphknoten oder Einblutungen auf der Haut und den Schleimhäuten zeigen, solltest Du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Wie kann ich mich und meinen Hund schützen?

Der beste Schutz ist, wenn Du Dich gar nicht in ein „Gefahrengebiet“ begeben würdest. Aber mal ehrlich: Wie schön sind gemeinsame Spaziergänge im Wald und über Wiesen? Und auch im Garten hast Du keine Garantie.

Sehr hilfreich ist es für uns Menschen, lange Kleidung zu tragen. Auch das schützt Dich nicht zu 100 Prozent vor einem Zeckenbiss, aber natürlich fällt es den Zecken schwerer, an Deine Haut zu kommen. Der beste Schutz ist, sich regelmäßig abzusuchen. Zusätzlich gibt es auch Präparate zum Einsprühen. Ob diese wirklich funktionieren, kann ich Dir nicht sagen. Ich nutze ein Spray, was mich gegen Mückenstiche schützt. Dieses Spray soll auch vor Zeckenstichen schützen. Ich hatte seitdem keinen Zeckenstich mehr. Aber ob es nun am Spray lag, vermag ich nicht zu sagen.

Zecken beim Hund - der richtige Schutz
Der beste Schutz für uns Menschen ist lange Kleidung. Eine Garantie bringt Dir das jedoch nicht. Du solltest Dich nach jedem Spaziergang gut absuchen. Leider suchen sich Zecken auch durchaus unangenehme Stellen.

Auch Deinen Hund solltest Du absuchen. Spätestens nach dem Spaziergang. Wenn Ihr länger unterwegs seid, solltest Du auch zwischendurch immer mal gucken, ob Du Zecken beim Hund findest. Solltest Du eine Zecke finden, solltest Du sie schnellstmöglich entfernen. Denn je kürzer die Zecke gestochen hat, desto geringer ist das Infektionsrisiko an einer der oben genannten Krankheiten.

Chemische Zeckenabwehr beim Hund?

Auch wenn das vielleicht einige meiner LeserInnen nicht gerne sehen: Ich stehe dazu. Ich nutze Chemie zur Abwehr von Zecken. An dieser Stelle möchte ich Dir gerne eine kleine persönliche Geschichte erzählen. Vor einigen Jahren hatte mein Bruder Borreliose im fortgeschrittenen Stadium. Er hatte nicht mal gemerkt, dass er von einer Zecke gebissen wurde. Es dauerte, bis die richtige Diagnose gestellt wurde.

Mein Bruder war neun Monate krank geschrieben. Unerträgliche Kopfschmerzen, Schweißattacken und mehr. Es dauerte weitere Monate bis er wieder in der Form war, die er als Hochleistungssportler vor der Erkrankung hatte. Und es hätte noch weitaus schlimmer kommen können. Auch habe ich einen Hund im Bekanntenkreis, der an Babeiose erkrankte und nur mit mehr Glück als Verstand diese Erkrankung überlebte.

Für mich steht also fest: Neben anderen Vorsichtsmaßnahmen nutze ich bei Mira ein SpotOn. Wie Du aus meinem Beitrag zum MDR1-Gendefekt weißt, musst Du bei einigen Hunden genau darauf achten, zu welchem Medikament zu greifst. Wir nutzen Advantix. Mira verträgt es gut. Sie hat durch dieses SpotOn keine Zecken mehr. Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Advantix nicht bei jedem Hund „funktioniert“.

Zeckenschutz in Form von Tabletten stehe ich nicht mehr offen gegenüber. Denn diese töten die Zecken erst, wenn sie bereits gestochen haben. Und dann kann FSME bereits übertragen worden sein.

Natürliche Abwehrmittel gegen Zecken?

Wir haben einiges an natürlichen Abwehrmitteln gegen Zecken probiert. Nichts hat geholfen. Mira ist ein richtiger Zeckenmagnet. Ich wollte keine Experimente mehr durchführen.

Dennoch kannst Du es natürlich versuchen. Ich stelle immer wieder fest, dass nicht bei jedem Hund jedes Mittel hilft. Bei anderen Hunden aber schon. Dennoch ist bei vielen natürlichen Antizeckenmitteln die Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Es kann somit also sein, dass Dein Hund auch ohne dieses Mittel keine Zecken hätte.

Ich selbst bin nicht mehr offen für eine natürliche Zeckenabwehr und glaube auch nicht daran. Aber wenn es Dich interessiert, nenne ich Dir gerne ein paar Sachen, die laut Meinung vieler Hundebesitzer gegen Zecken helfen sollen:

  • Kokosöl
  • Knoblauch (für den Menschen, den Knoblauch ist für Hunde giftig!)
  • Ätherische Öle (bitte passe auch hier auf. Die Nase Deines Hundes ist empfindlich)
  • Bernsteinkette
  • Keramikhalsband

Wie gesagt: Ich nehme Abstand von diesen Sachen. Aber wenn es bei Euch hilft, ist es eine tolle Alternative. Denn jeder von uns möchte seinen Hund mit so wenig Chemie wie möglich belasten, oder?

Hunde gegen Erkrankungen von Zeckenbissen impfen lassen – geht das?

Eine Impfung gegen Zecken gibt es nicht für Hunde. Denn eine Impfung verhindert nicht, dass Dein Hund von einer Zecke gebissen bzw. gestochen wird. Aber es gibt tatsächlich einen Impfstoff, der Deinen Hund vor der Erkrankung an Borreliose schützen kann. Leider wirkt dieser Impfstoff nicht gegen FSME, Anaplasmose oder Babeiose.

Interessanterweise gibt es für uns Menschen eine Impfung, die uns vor einer Ansteckung mit FSME-Viren schützen kann, aber keine Impfung gegen Borreliose.

Dementsprechend kann eine Impfung zwar unterstützen, bietet aber keinen umfassenden Schutz. Du solltest also mit Deinem Tierarzt darüber sprechen, ob die Impfung für Euch in Frage kommt und zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen.

Zecken beim Hund: Wie entferne ich eine Zecke beim Hund richtig?

Ein Mythos, den ich auch immer wieder höre: Kippe Öl über die Zecke oder ersticke sie mit Kleber. Das solltest Du bitte in keinem Fall machen! Im Todeskampf könnte sich die Zecke übergeben und dann erst recht Krankheitserreger auf Deinen Hund übertragen.

Auch solltest Du die Zecke nicht drehen!

Nimm eine spezielle Zeckenzange oder Zeckenkarte und greife mit Ihr so nah wie möglich über der Haut zu. Nun ziehst Du die Zecke langsam mit gleichmäßigem Druck heraus. Solltest Du keine Zeckenzange zur Hand haben, kannst Du auch eine Pinzette nutzen. Diese sollte allerdings angewinkelte Spitzen haben. Alternativ kannst Du die Zecke auch mit den Fingern rausziehen. Auch hier solltest Du unbedingt darauf achten, dass Du möglichst nah an der Haut greifst und die Zecke nicht quetschst.

Ist die Zecke draußen, solltest Du den Bereich desinfizieren und weiter im Blick behalten.

Fazit: Zecken beim Hund sollten ernst genommen werden

Ich könnte noch detaillierter auf die verschiedenen Entwicklungsstadien und die Verpaarung eingehen. Aber Dich interessiert der Beziehungsstatus einer Zecke vermutlich genauso wenig wie mich, oder?

Auch wenn Du vielleicht denkst: Mal eine Zecke ist nicht schlimm, so kann aber gerade diese Zecke Krankheiten an Deinen Hund übertragen. Deswegen solltest Du für einen bestmöglichen Schutz sorgen. Informiere Dich unbedingt auch vorab, wenn Du in den Urlaub fährst. So kannst Du Dich auf andere Gefahren und Risiken einstellen und Deine Vorsorge dementsprechend anpassen.

Nimm die Gefahr, die von Zecken beim Hund ausgeht, bitte unbedingt ernst. Gleiches gilt natürlich auch für Dich. Trage möglichst lange Kleidung auf Spaziergängen und kontrolliere auch Dich danach. Eine Erkrankung ist kein Spaß – weder beim Hund noch bei Dir. Ich kann es aus eigener Erfahrung am Beispiel meines Bruders bestätigen. Auch wenn es keinen 100%igen Schutz vor einem Zeckenbiss gibt, so kannst Du durch Umsicht schon einige Risiken eindämmen.

Hast Du selbst bereits Erfahrungen mit Erkrankungen durch einen Zeckenbiss gemacht? Was hilft Deinem Hund und Dir als Schutz vor Zecken? Berichte mir gerne davon in einem Kommentar.

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3 Kommentare bei „Zecken beim Hund – 5 wichtige Fakten, die Du noch nicht wusstest“

  1. Sehr interessanter Beitrag. Ich habe viel gelernt. Vielen Dank dafür!
    Gruß, Dennis

  2. […] Grannenzeit nach dem Spazieren gehen immer überprüfen. So kannst Du auch direkt checken, ob Du Zecken beim Hund findest. Allerdings kannst Du auch am Verhalten Deines Hundes erkennen, wenn etwas nicht mit ihm […]

  3. […] meinem Beitrag Zecken beim Hund habe ich Dir bereits viel über das Thema Schutz vor Zecken und mögliche Erkrankungen erzählt. […]

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