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In eigener Sache – eine Geschichte, die mich sehr bewegte
Ich möchte Dir am Anfang gerne erzählen, warum mir dieses Thema so sehr am Herzen liegt. Denn ich verbinde damit eine Geschichte, die leider nicht gut ausgegangen ist. Es ist schon viele Jahre her, als ich mit einer Freundin an einem heißen Sommertag unterwegs war und einen schönen Nachmittag verbrachte. Sie wollte sich ein Pferd kaufen und so testeten wir einige Pferde für sie. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie viel Spaß wir hatten.
Bis mein damaliger Freund anrief und mir erzählte, dass der Familienhund Angie gerade in seinen Armen verstorben ist. Er ist in der Mittagshitze mit Angie losgelaufen. Sie erlitt einen Hitzeschlag. Er hatte die Risiken nicht gewusst und auch die Anzeichen nicht erkannt. Für Angie kam jede Hilfe zu spät. Traumatisierend für alle Beteiligten.
Deswegen ist es wichtig, dass Dir der Zusammenhang zwischen Hund und Hitze bewusst ist, Du gewisse Anzeichen für einen Hitzeschlag erkennst und dann auch richtig reagierst.
Hund und Hitze – deswegen ist diese Verbindung nicht gut
Viele Menschen lieben die Hitze und legen sich in die pralle Sonne. Doch wir Menschen können auch schwitzen. Das Schwitzen ist eine natürliche Möglichkeit, unsere Körpertemperatur zu regulieren. Denn unser Körper erzeugt selbst beim Schlafen Wärme. Der Schweiß auf der Haut verdunstet. Wir haben also unsere körpereigene Klimaanlage.
Dein Hund kann aber genau das nicht, zumindestnicht am ganzen Körper. Ihm stehen nur die Pfoten zur Verfügung, an denen sich Schweißdrüsen befinden. Vielleicht hast Du bei höheren Temperaturen schon mal feuchte Pfotenabdrücke in der Wohnung gefunden? Das ist die Antwort auf dieses Rätsel.
Neben den Schweißdrüsen an den Pfoten reguliert Dein Hund seine Körpertemperatur über das Hecheln. Bei hohen Temperaturen reichen diese beiden Mechanismen aber einfach nicht aus und die Körpertemperatur steigt somit schnell an. Die Überhitzung des Körpers kann zu einem Schock und im weiteren auch zu einem Multiorganversagen führen. Daher ist es wichtig, dass Du Dich mit diesem Thema auseinandersetzt. Sollte Dein Hund einen Hitzschlag erleiden, muss er unbedingt notfallmedizinisch versorgt werden! Besonders kurznasige Rassen sind gefährdet, da sie durch die zurückgebildeten Atemwege kaum noch Wärme über das Hecheln abgeben können.
Hitze und Hund – ab welcher Temperatur wird es für meinen Hund gefährlich?
Für Deinen Hund wird es lebensgefährlich, wenn die Körpertemperatur 42°C überschreitet! Die normale Körpertemperatur Deines Hundes liegt bei 38-39°C, sofern er gesund ist. Nun ist es natürlich nicht möglich, überall und immer Fieber zu messen, aber so weit solltest Du es auch gar nicht kommen lassen.
Denn Du kannst auch schon an den Außentemperaturen erkennen, ab wann Dein Hund besondere Schutzmaßnahmen benötigt. Außerdem solltest Du auch immer auf das Verhalten Deines Hundes achten. Gerade starkes Hecheln ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass Dein Hund Ruhe und Schatten benötigt.
Generell unterscheidet man zwischen einem Hitzschlag aufgrund der Umgebungstemperaturen und wegen zu starker körperlicher Belastung. Das Ergebnis ist bei beiden Varianten das gleiche, aber Du kannst hieraus entnehmen, dass nicht nur hohe Temperaturen gemieden werden sollten. Sondern selbstverständlich sollte auch die körperliche Belastung den Temperaturen entsprechend sein.
Woran erkenne ich einen Hitzeschlag beim Hund
Hattest Du selbst schon mal einen Hitzestich? Einige Symptome sind Deinem Hund ganz ähnlich. Neben extrem starkem Hecheln und Speichelfluss zeigen die meisten Hunde Apathie, Benommenheit und Verwirrtheit. Manche Hunde reagieren auch panisch und unruhig. Meist kommt Erbrechen hinzu. Tastest Du die Ohreninnenseiten ab, wirst Du feststellen, dass diese kochend heiß sind.
Sie bewegen sich taumelnd oder sacken beim Gehen zusammen. Hier deutet sich ganz klar ein Kreislaufzusammenbruch an, der zur Bewusstlosigkeit führt. Handelst Du nicht rechtzeitig, kann dieser Zustand tödlich enden – wie die Geschichte von Angie zeigt.
Erste-Hilfe-Tipps bei Überhitzung
Auch wenn Dein Hund seine normale Körpertemperatur (annähernd) wieder erreicht hat, empfehle ich Dir, Deinen Tierarzt des Vertrauens aufzusuchen. Kündige Dich am besten durch einen Anruf vorher an.
Ist Dein Hund bewusstlos?
Sollte Dein Hund bewusstlos sein, solltest Du zuerst überprüfen, ob Dein Hund Erbrochenes im Maul hat. Hieran könnte er im schlimmsten Fall sogar ersticken. Also musst Du es in jedem Fall entfernen! Bringe ihn in eine stabile Seitenlage, damit sein Herz entlastet wird. Und dann solltest Du Dich mit Deinem Hund umgehend zum Tierarzt begeben. Hierbei handelt es sich um einen Notfall.
Hitze und Hund – wie mache ich es richtig?
Um Deinen Hund vor Hitze oder gar einen Hitschlag zu schützen, gibt es einige Regeln, die Du beachten solltest. Gemeinsam mit AGILA möchte ich Dir daher Tipps geben, mit denen Du mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür sorgen kannst, dass es gar nicht erst so weit kommt.
Lasse Deinen Hund nicht im geschlossenen Auto
Jedes Jahr sterben immer noch unzählige Hunde einen qualvollen Hitzetod, weil die Besitzer sie gedankenlos im Auto zurücklassen. Lasse Dich bitte von den Außentemperaturen nicht täuschen! Ein vermeintlich lauwarmer Sommertag kann in einem Auto schon zur tödlichen Gefahr werden.
Während ich diesen Beitrag schreibe, bin ich zu Besuch bei meinen Eltern. Wir haben traumhaft schönes Frühlingswetter bei zirka 13° Celsius. Die Sonne strahlt, aber durch den Wind ist es draußen doch noch kühler. In einem geschlossenen Auto weht aber kein kühlender frischer Wind! Steht ein Auto bei diesen Temperaturen in der prallen Sonne, kann also auch das schon gefährlich für Deinen Hund werden.
Generell solltest Du also vermeiden, Deinen Hund im Auto alleine zu lassen, auch wenn Du nur mal kurz in den Supermarkt hüpfen möchtest. Dein Hund ist wesentlich besser Zuhause aufgehoben. Ansonsten solltest Du immer im Schatten parken und für eine Luftzirkulation sorgen. Das Fenster nur einen kleinen Schlitz zu öffnen, reicht nicht aus. Außerdem sollte Dein Hund Wassser zur Verfügung haben.
Gehe mit Deinem Hund bei Hitze nicht spazieren
Gehe niemals mit Deinem Hund in der Hitze spazieren. Wie die Geschichte mit Angie zeigt, kann das tödlich enden. Angie war gerade mal sechs Jahre. Es macht also auch keinen Unterschied, ob Dein Hund jung ist oder bereits etwas betagter. Übergewichtige Hunde und kurznasige Hunderassen sind jedoch besonders empfindlich. Daher solltest Du bei diesen Fellnasen noch mehr Vorsicht walten lassen.
Verlege Deine Spaziergänge auf die kühlen Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne bereits unter- bzw. noch nicht aufgegangen ist. Bei vielen Hunden beliebt ist zudem eine Abkühlung in einem See oder Bach. Achte aber bei stehenden Gewässern darauf, dass keine Blaualgengefahr besteht.
Auf große Wanderungen und Fahrradtouren solltest Du während der Sommermonate bei starker Hitze verzichten. Auch beim Hundesport solltest Du im Sinne Deines Hundes entscheiden. Leider finden viele Hundesportturniere im Sommer statt. Auch ich habe in unserer aktiven Agility-Zeit einige Starts abgesagt, weil es einfach zu heiß war!
Ein kühler Liegeplatz und ausreichend Wasser
Achte darauf, dass Dein Hund einen kühlen Liegeplatz hat. Dieser sollte unbedingt schattig sein. Außerdem sollte er immer Zugang zu frischem Wasser haben. Das Wasser sollte nicht eiskalt sein.
Du kannst Deinem Hund zum Abkühlen auch nasse Handtücher anbieten. Viele Hunde lieben das. Aber decke Deinen Hund damit auf keinem Fall zu, da es ansonsten zum Wärmestau kommen kann.
Solltet Ihr doch unterwegs sein, nimm bitte immer Trinkwasser für Deinen Hund mit und zwar auch ans Meer oder an den See. Salzwasser schlägt auf den Magen. Viele stehende Gewässer „kippen“ im Sommer und das Wasser eignet sich dann nicht als Trinkwasser.
Hund und Hitze – die meisten Hunde fressen weniger
Kennst Du auch das Gefühl, dass Du im Sommer weniger Appetit bzw. Hunger hast als im Winter und zudem bei höheren Temperaturen lieber zu leichten Speisen greifst und natürlich wesentlich mehr trinkst?
Hierzu solltest Du wissen, dass eine große Aufgabe der Nahrung ist, die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Durch das Verarbeiten und Verbrennen entsteht Wärme. Im Sommer benötigt der Körper Deines Hundes aber gar nicht so viel Unterstützung bei der Körperwärme. Hunde regulieren das meistens von selbst und so kommt es nicht selten vor, dass Dein Hund bei Hitze deutlich weniger frisst und sogar die ein oder andere Mahlzeit mal auslässt. Sollte Dein Hund im Sommer partout nicht mehr fressen wollen, können Hundesmoothies eine tolle Unterstützung sein.
Achte also bei warmen Temperaturen auf leichte Kost. Fette oder pflanzliche Proteine lassen sich beispielsweise schwieriger für Deinen Hund verdauen als tierische Proteine mit einem niedrigen Fettanteil.
Füttere zudem in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Kleinere Mahlzeiten belasten den Körper weniger als große. Daher kannst Du die Ration am besten auf mindestens zwei Fütterungseinheiten am Tag aufteilen.
Achtung vor Sonnenbrand!
Wusstest Du, dass Hunde Sonnenbrand bekommen können? Und wie bei uns Menschen können Sonnenbrände langfristig zu Hautkrebs führen. Ein weiterer Grund, warum Du Deinen Hund vor starker Sonneneinstrahlung schützen musst. Gerade Hunde mit weißem Fell im Gesicht sind besonders gefährdet für Sonnenbrand.
Mira creme ich den Nasenrücken im Sommer zur Sicherheit sogar mit Sonnencreme ein. Hier gibt es spezielle Sonnencreme für Hunde. Aber auch Sonnencreme für Babies eignet sich.
Hat Dein Hund bereits einen Sonnenbrand, wirkt Aloe Vera kühlend.
Lies hierzu gerne meinen ausführlichen Beitrag Sonnenbrand beim Hund.
Heißer Asphalt
Wusstest Du, dass sich Hunde auf heißem Asphalt die Pfoten verbrennen können? Du kannst ganz einfach testen, ob der Boden zu heiß ist. Halte Deine Handfläche sieben Sekunden lang auf den Boden. Wenn Du es selbst nicht aushältst, ist der Boden auch für die Ballen Deines Hundes zu heiß.
Sollte es doch mal zu Verbrennungen kommen, empfehle ich Dir, einen Tierarzt aufzusuchen. Als erste Hilfe kannst Du die Pfoten mit Wasser kühlen. Das Wasser sollte aber nicht allzu kalt sein. Zusätzlich kannst Du Deinem Hund eine Bandage anlegen. Auch Babysocken als Schutz sind in diesem Fall sehr hilfreich. Ich habe für eventuelle Verletzungen Babysocken für Mira zuhause. Natürlich standesgemäß in rosa 🙂
Leckere Abkühlungen für den Sommer
Wenn Du Deinem Hund eine leckere Abkühlung bereiten möchtest, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Bedenke dabei immer: Übertreibe es nicht. Unsere Hunde kommen auch sehr gut ohne Hundeeis zurecht. Wir wollen ihnen damit eben nur eine Freude machen. Wie immer macht es die Menge, denn zu viel kann schnell auf den Magen schlagen und zudem lockt es Wespen an. Wenn Du Deinem Hund also einen kleinen kühlen Snack servierst, behalte ihn bitte unter Beobachtung.
Übrigens: Menscheneis ist nicht für unsere Hunde geeignet! Viele Eissorten enthalten Xylitol. Das ist absolut giftig für Hunde. Wenn überhaupt, dann zaubere lieber selbst einen Snack. Denn dann weißt Du auch, was alles enthalten ist!
Hund und Hitze: Drei Tipps für eine kühle Leckerei im Sommer
Zugegeben: Ich mache Mira auch gerne eine Freude. Daher möchte ich Dir gerne zwei Möglichkeiten vorstellen, wie Du Deinem Hund eine Erfrischung zaubern kannst ohne viel Aufwand. Als Formen für Dein Hundeeis eignen sich Eiswürfelformen, Kongs, Schleckmatten oder Schleckschlangen sowie leere Joghurtbecher. Diese befüllst Du und frierst sie ein. Je nach Mischung kannst Du meist bereits nach vier Stunden das fertige Eis aus dem Gefrierfach nehmen.
Neben meinen Rezeptideen findest Du auch auf der Seite von AGILA Inspirationen für sommerliche Abkühlungen für Hunde und Katzen.
Schmeckt Deinem Hund und Dir: Rezept 1
Hierzu benötigst Du Naturjoghurt. Hinzu kannst Du Wassermelone, rote Früchte (zum Beispiel Himbeeren oder Erdbeeren) und / oder Banane mischen. Sofern Kerne in den Früchten enthalten sind, entferne diese bitte vorher. Außerdem solltest Du keine gezuckerten Früchte nutzen. Ob Du die ganzen Früchte hinzu gibst oder die Masse pürierst, bleibt Dir überlassen. Wenn Du alles gut vermengt hast, füllst Du es ab und stellst es in Dein Gefrierfach.
Du wirst sehen: Dieses Eis wird nicht nur Deinem Hund schmecken, sondern auch Dir! Du kannst für Dich am besten einen Stil in einen alten Joghutbecher reinstellen, damit Du es danach besser halten kannst. Damit Dein Hund sich nicht verletzt, achte darauf, dass sein Eis kein Stil hat.
Das fleischige Vergnügen für Deinen Hund – Rezept 2
Wenn Du Deinem Hund einen fleischigen Snack anbieten möchtest, kannst Du hierzu Dein normales Frischfutter oder aber auch Hunde-Leberwurst nutzen. Wenn Du keinen Naturjoghurt zum Vermischen nehmen möchtest, kannst Du alternativ auch körnigen Frischkäse nehmen. Vermischt mit Hüttenkäse ergibt das eine besonders schmackhafte Leckerei für Deinen Vierbeiner.
Wenn Dein Hund eher auf Fisch steht, kannst Du als Zutat auch Thunfisch nutzen.
Fazit: Hund und Hitze ist keine gute Kombination
Wie Du siehst, solltest Du bei hohen Temperaturen besonders gut auf Deinen Vierbeiner achten. Oft wird empfohlen, dass gerade Hunde mit Unterwolle einen stärkeren Schutz benötigen. Aber die Unterwolle schützt nicht nur vor Kälte, sondern kann auch Wärme abhalten. Dementsprechend benötigt jeder Hund gleichviel Schutz.
Plane Deine Aktivitäten also immer so, dass Du Deinen Hund aus großer Hitze raus halten kannst. Im Zweifel ist er Zuhause in einer kühlen Wohnung immer besser aufgehoben als unterwegs.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag zeigen, wie wichtig es ist, gut auf Deinen Vierbeiner acht zu geben. Wenn Du Fragen hast oder bereits eigene Erfahrungen zu diesem Thema sammeln durftest oder musstest, freue ich mich auf ein Kommentar von Dir.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit der AGILA Haustierversicherung. Vielen Dank an AGILA für die tolle Zusammenarbeit.
Hallo, besten Dank für den schönen Beitrag! In der Wohnung kann auch Sonnenschutzfolie ganz nützlich sein! Beste Grüsse
Sehr guter Tipp, danke 🙂
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