Actionfotos – 5 Tipps, Hunde in Bewegung fotografieren

Actionfotos von Hunden Hunde in Bewegung fotografieren

Fotografierst Du Deinen Hund auch so gerne wie ich? Aber Deine Actionfotos werden irgendwie nicht scharf? Hunde in Bewegung zu fotografieren ist gar nicht so schwer wie Du vielleicht denkst. Du musst nur ein paar Grundlagen kennen und Deine Einstellungen sorgfältig wählen. In meinem Beitrag gebe ich Dir mein Wissen mit auf den Weg, damit Deine Hundefotos zukünftig scharf werden.

Actionfotos von Hunden – auf meinem Blog sehen sie leider nicht scharf aus

Eins möchte ich an dieser Stelle vorweg nehmen. Die Actionfotos, die ich hier auf dem Blog zeige, sind meistens nicht scharf. Das liegt aber nicht etwa daran, dass die Fotos nicht scharf sind. Damit dieser Blog aber eine halbwegs vernünftige Ladegeschwindigkeit hast und Du nicht stundenlang warten musst, bis die Seite aufgebaut ist, komprimiere ich die Fotos. Und dadurch geht leider die Qualität flöten. Außerdem scheint auch WordPress die Fotos zusätzlich zu verkleinern. Ich habe so viel versucht, aber ich kriege sie hier nicht scharf dargestellt. 🙁

Ich zeige aber immer mal wieder auf meinem Instagramkanal @sleepherds und auf meinem Pinterestkanal Sleepherds Bewegungsfotos von Hunden. Dort kannst Du sehr schön erkennen, dass die Bilder nicht verschwommen sind.

Ich schiebe das nur vorweg, damit Du nicht denkst, ich profiliere mich mit dem Wissen anderer, obwohl meine Bilder ja gar nicht scharf sind 🙂

Wie wichtig ist die Kameraausrüstung für Bewegungsfotos von Hunden?

Zugegeben: Eine gute Kameraausrüstung ist schon von Vorteil, wenn Du Hunde oder andere Objekte in Bewegung fotografieren willst. Sie bieten eine schnelle Auslösung und Du kannst auch mit den Einstellungen mehr erreichen als mit einem günstigeren Modell. Das heißt aber nicht, dass Du nicht auch mit einer kostengünstigeren Ausrüstung gute Bewegungsbilder schießen kannst.

Und da ich häufig gefragt werde, mit welcher Kamera und welchen Objektiven ich fotografiere, gebe ich Dir an dieser Stelle noch mal einen kleinen Einblick: Als Kamera nutze ich fast ausschließlich die Sony Alpha 7iii. Diese Kamera kannst Du sehr gut selbst programmieren und hat auch einen Tieraugenfokus. Wenn Du aber denkst: Die Kamera macht eh alles von alleine, dann täuschst Du Dich.

Außerdem nutze ich derzeit folgende Objektive:

  • Sony GM 85mm 1.4
  • Sony GM 70-200 II 2.8
  • Sony 50mm 1.8
  • Sigma ART 20mm 1.4
  • Sigma ART 24mm 1.4
  • Sigma ART 35mm 1.4

Für die Actionfotos von Mira nutze ich meistens das 85mm. Es hat eine schöne Freistellung, ist schnell und auch von der Brennweite her bietet es mir die besten Möglichkeiten (das Titelbild ist auch mit dem 85mm von Sony aufgenommen). Theoretisch könntest Du aber mit allen Objektiven Actionfotos von Deinem Vierbeiner machen (auch wenn es bei einer kurzen Brennweite natürlich schwieriger wird).

Das 50mm ist für den Beginn ein echt toller Tipp: Es ist scharf, leicht und für alle gängigen Kamerahersteller wie Sony, Nikon oder Canon zu kaufen. Zudem ist es auch kostentechnisch noch vertretbar für die meisten Geldbeutel. Ich zeige Dir in diesem Beitrag auch absichtlich hauptsächlich Fotos mit dem 50er. So kannst Du Dir auch sicher sein, dass es mit dem Objektiv wirklich geht.

Actionfotos von Hunden – das sind die richtigen Einstellungen

Damit Deine Fotos scharf werden, ist die richtige Einstellung wichtig. Es gibt drei Möglichkeiten, wie Du fotografieren kannst: Im Vollautomatikmodus, im Halbautomatikmodus oder komplett manuell. Ich selbst fotografiere immer komplett manuell, weil es mir die Option bietet, alles individuell einzustellen. Vom Vollautomatikmodus würde ich Dir abraten. Denn dort kannst Du keine Belichtungszeit einstellen und die ist maßgeblich für scharfe Hundeactionfotos.

Fotografieren mit der Blendenautomatik

Sehr schön ist aber die Halbautomatik und zwar besser gesagt die Blendenautomatik. Hierbei gibst Du die Belichtungszeit vor. Die Bezeichnung für diese Automatik ist unterschiedlich bei den Kameraherstellern. Achte auf die Buchstaben S, T oder TV (S steht für Shutter, T für Time, TV für Time Value). Du kannst Dich in diesem Modus vollkommen auf die richtige Verschlusszeit konzentrieren und Deine Kamera kümmert sich um die Blende.

Aber was ist die richtige Verschlusszeit für Actionfotos von Hunden? Die Verschlusszeit wird mit 1 zu … angegeben (1/…). Eine Verschlusszeit von 1/1000 ist kürzer als 1/400. Damit Dein Bild scharf wird, darfst Du es nur kurz belichten. Ich empfehle Dir, bei Bewegungsbildern 1/1000 oder kürzer zu belichten. Belichtest Du zu lange, wirkt das Bild verschwommen und unscharf.

Es ist übrigens überhaupt nicht verwerflich, die Möglichkeiten der Technik auszuschöpfen und eine Programmautomatik für sich zu nutzen. Mir kommt es manchmal so vor, als wenn man nur ein echt cooler Fotograf ist, wenn man auch manuell fotografiert. Schlauer ist es doch aber, wenn Du weißt, wie Du die Einstellungsmöglichkeiten für Dich nutzen kannst, oder?

Manuelle Einstellungen bei Actionfotos von Hunden

Wenn Du Dich sicher genug in den Einstellungen fühlst, kannst Du natürlich auch vollkommen manuell fotografieren. Meistens ist dieser Modus einfach mit M angegeben. Bei diesem Modus gibst Du nicht nur die Verschlusszeit, sondern auch den ISO-Wert und die Blende vor. Der Vorteil beim manuellen Modus liegt auf der Hand: Du hast noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings solltest Du Dich erstmal in den Programmautomatiken ausprobieren, wenn Du gerade erst anfängst. Ansonsten könnte es für Dich schnell frustrierend werden.

Nun aber zu den Einstellungen für Actionfotos im manuellen Modus. Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, solltest Du auf eine kurze Verschlusszeit von 1/1000 oder kürzer achten. Hierdurch gehst Du sicher, dass das Foto scharf wird.

Actionfotos von Hunden
Objektiv: Sony 50mm 1.8 / Einstellungen: Blende 1.8 – Verschlusszeit 1/1600 ISO 100

Aber welche Blende sollte ich nehmen? Ich empfehle Dir, als Anfänger die Blende nicht ganz zu öffnen. Das bedeutet, dass Du erstmal mit einer größeren Blendenzahl arbeitest. Um das kurz anhand des 50mm 1.8 Objektivs zu erklären: Bei der Zahl 1.8 ist die Blende bei diesem Objektiv komplett geöffnet. Es strahlt mehr Licht rein, was dazu führt, dass Dein Hund schärfer und der Hintergrund unschärfer wird. Würdest Du mit einer Blende von 11 fotografieren (die Blende ist also deutlich weiter geschlossen), wird der Hintergrund ebenfalls scharf.

Zum Start kannst Du mit einer 2.8er Blende starten. Dadurch wird ein größerer Bereich scharf. Auf dem Titelbild habe ich mit einer Blende 1.6 fotografiert.

Den ISO passt Du dann auf die Lichtverhältnisse an. Ist Deine Kamera älter, solltest Du auf bessere Lichtverhältnisse achten. Ansonsten führt ein hoher ISO schnell dazu, dass das Bild rauscht. Der ISO sollte immer so niedrig wie möglich sein.

Und hier noch ein toller Tipp, wenn Du Dich mit den Einstellungen vertraut machen willst. Im Internet findest Du zum Ausdrucken und Mitnehmen den sogenannten Fotografenspickzettel. Ich habe Dir die „Cheatcard“ von chip.de verlinkt.

Weiterer Tipp für die Einstellungen

Bei einem bewegten Objekt ist eine manuelle Fokussierung echt schwer. Daher kannst Du am besten den Autofokus nutzen. Außerdem kannst Du bei fast allen Kameras einen Fokusfeld vorgeben. Hier kannst Du es Dir etwas einfacher machen, wenn Du anfangs das Fokusfeld mittig legst. Dann musst Du nur darauf achten, dass Dein Hund in der Mitte des Bildes läuft.

Je nach Kamera kannst Du auch die Auslösegeschwindigkeit festlegen – also wie schnell soll die Kamera auslösen, wenn Du „abdrückst“. Oder anders gesagt: Wie viele Fotos möchtest Du in kürzester Zeit machen. Es handelt sich hierbei um eine Serienbildeinstellung. Bei meiner Sony stelle ich bei bewegten Bildern gerne auf high+. Aber denke daran, es nach dem Actionshoot wieder auf mid einzustellen. Ansonsten ist eine Speicherkarte sehr schnell voll. Ich spreche da aus Erfahrung 🙂 Aber nur mit einer Auslösung das perfekte Actionfoto zu kriegen, ist natürlich schwieriger.

Actionfotos von Hunden – Tipps zur richtigen Positionierung des Vierbeiners

Auch mit der richtigen Positionierung Deines Hundes kannst Du dafür sorgen, dass Deine Actionfotos zukünftig schärfer werden.

Du kannst nämlich mit der richtigen Position die Laufgeschwindigkeit Deines Hundes und die Flugphasen beeinflussen. Glaubst Du nicht? Ist aber so.

Je weiter Dein Hund von Dir entfernt ist, desto mehr Geschwindigkeit kann er auf dem Weg zu Dir aufnehmen. Je schneller Dein Hund läuft, desto schwieriger wird es für Einsteiger, den richtigen Fokus zu treffen. Also solltest Du anfangs nicht mit dem Abstand übertreiben. Kürzere Distanz bedeutet also ein langsamerer Anlauf. Aber auch im gemütlichen Trab kannst Du bereits toll üben.

Legst Du Deinen Hund ab, muss er aus dem Liegen starten. Auch das beeinflusst seine Geschwindigkeit. Er ist anfangs langsamer, was es für Dich leichter macht.

Wenn Du sicherer mit der Kameraführung und den Einstellungen bist, dann lass Deinen Hund ruhig mal einen größeren Anlauf nehmen. Denn wenn er mehr Geschwindigkeit aufnimmt, wird sich das in tollen Sprungphasen zeigen. Auf manchen Bildern sieht es aus, als würde er fliegen, wenn Du selbst zum Fotografieren auf dem Boden liegst. Natürlich kannst Du für eine tolle Sprungphase auch einen umgefallenen Baum oder ähnliches nutzen.

Und an dieser Stelle noch ein kleiner Tipp: Für den Anfang ist es übrigens auch leichter, den Hund nicht frontal, sondern seitwärts in der Bewegung zu fotografieren:

Actionfotos von Hunden
Für viele ist es einfacher, bei den ersten Actionfotos nicht frontal, sondern von der Seite zu fotografieren.
Dieses Foto habe ich mit dem 50mm Objektiv gemacht (Einstellungen: Blende 3.2, Belichtung 1/1600 und ISO 100) Ich wollte hier bewusst auch den Hintergrund etwas schärfer haben (Erinnerung an unseren Dänemarkurlaub) und die Lichtverhältnisse haben zudem eine sehr kurze Belichtungszeit zugelassen.

Was ist die schönste Perspektive?

Actionbilder (oder grundsätzlich auch alle anderen Hundefotos) wirken in den meisten Fällen dann besonders lebendig, wenn sie auf Augenhöhe aufgenommen werden. Das bedeutet für Dich: Leg Dich auf den Boden. Du wirst sehen, wie viel das bei Deinen Fotos ausmachen wird.

Dementsprechend eine klare Empfehlung an alle Hundehobbyfotografen und die, die es noch werden wollen: Gute, wetterfeste Kleidung anziehen. Ich trage quasi immer Dogcoach.

Übrigens ist es bei Actionfotos von Hunden sehr hilfreich, wenn Du jemanden hast, der Dir hilft. So musst Du nicht andauernd aufstehen oder Dich neu positionieren 🙂 Ich bin auch immer dankbar, wenn ich jemanden dabei habe. Ansonsten mache ich es mir einfach und lasse Mira einfach etwas vorlaufen und rufe sie dann ab. Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team und sie liebt die Actionshootings besonders. Flitzpiepe eben 😉

Die schönste Sprungphase vom Hund

Gerne möchte ich Dir auch noch einen guten Tipp zur richtigen Auswahl des Bildes geben, wenn Du später am PC oder Notebook sitzt und ein Bild bearbeiten möchtest: Wähle Fotos aus der Aufwärtsbewegung. Das sieht dynamischer und schöner aus. Das bedeutet: Die mindestens die Vorderpfoten sind in der Luft und der Körper ist leicht nach nach oben gerichtet.

Landet Dein Hund gerade auf den Vorderpfoten, sieht das selten ästhetisch aus. Auch wenn wir unseren Hund natürlich trotzdem lieben. Aber für ein Foto wirkt es nicht so harmonisch.

Ich zeige Dir hier mal ein Beispiel – entscheide selbst, welches Du schöner findest (Regler einfach zur linken oder rechten Seite schieben):

Fazit: Actionfotos von Hunden klappen mit etwas Übung

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag etwas helfen, damit Du schärfere Hundefotos von Deinem Liebling kriegst. Mir liegt aber noch eine Sache am Herzen: Halte jedes Shooting immer kurz. Unsere Hunde sollen Freude daran haben. Wenn Dein Hund stumpf immer in eine Richtung laufen muss, wird er schnell die Freude daran verlieren. Und das wirst Du auf den Fotos.

Gleiches gilt auch bei allen anderen Shootings. Fühlt sich Dein Hund an dem Ort nicht wohl, dann hol die Kamera erst gar nicht raus. Ist Dein Hund müde oder hat keine Lust mehr? Dann hast Du zu viel verlangt. Und eine Sache, die ich auf meinen Shootings immer wieder sage: Es gibt kein NEIN. Es geht hierbei nicht um Perfektion in der Ausübung eines Tricks. Dein Hund soll freudig und motiviert sein. Ich verspreche Dir: Man sieht das Lächeln in den Augen Deines Hundes.

Hast Du Fragen zu diesem Thema? Dann hinterlass mir gerne ein Kommentar. Natürlich würde ich mich auch sehr freuen, wenn Du diesen Beitrag teilst – sofern er Dir gefallen hat.

Viel Spaß beim Fotografieren 🙂

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